Im Markt sind die Plattformen von Apple und Google sehr weit verbreitet, während Blackberry an Bedeutung verliert. Microsoft versucht unterdessen, aufzuholen. »Wir sind später gestartet und haben deshalb noch nicht die entsprechende Anzahl von Apps«, räumt Scheffert ein. Bei Windows Phone und Windows 8 gebe es inzwischen aber auch schon über 100.000 Apps. »Wir müssen uns nicht mehr verstecken. Wir haben uns als dritte Größe etablieren können«, freut sich der Marketing-Mann. Apps werden heute oft für mehrere Plattformen entwickelt.
Die große Masse der Windows-Apps erstellen Microsoft-Partner unterschiedlicher Art: Agenturen, ISVs und IT-Dienstleister. Oft gehe es nicht allein um Technik, sondern wesentlich auch um Marketing und Kommunikation. Bei Consumer-Apps gibt es ein breiteres Spektrum von Entwicklern – bis hin zu Einzelpersonen und Studenten.
Apps lassen sich nicht nur über den Microsoft-Store vertreiben. Apps für Fachabteilungen oder Geschäftszweige von Unternehmen werden auch oft lokal eingesetzt. Zum Beispiel lässt sich ein Programm zur Reisekostenabrechnung auf den Geräten der Mitarbeiter bereitstellen.
Die Basis bildet ein kostenloses Software Development Kit (SDK) für mobile Windows-Betriebssysteme aus der Produktlinie Visual Studio. Hinzu kommen weiterführende Tools. In der Beta-Phase befindet sich die Windows-8-App Siena zur Zusammenstellung von Apps aus vorliegenden Office-Dokumenten ohne Coding. Für das Handy-Betriebssystem Windows Phone leistet das Tool App Studio Ähnliches: Mit diesem Baukasten lassen sich dynamische Inhalte wie RSS-Feeds, Youtube-Videos und Bilder zu einer ersten App zusammenklicken. »Wir wollen die Hürde zur ersten App verringern«, erläutert Scheffert.
Bei der Entwicklung von Unternehmensanwendungen übliche Werkzeuge etwa zur Verwaltung des Quellcodes, das Testen oder den Software-Lebenszyklus können eingebunden werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, per Plug-in cross-platform zu entwickeln und Android und iOS einzubeziehen.
»Wir wollen die Partner möglichst breit unterstützen«, resümiert Scheffert. Dazu gehören neben den Werkzeugen Angebote zur Fortbildung. Es gibt eine App-Development-Kompetenz, die Partner erwerben können, mit entsprechenden Zertifizierungen und Abstufungen. Dafür gibt es auch in Deutschland kostenlose Veranstaltungen. Seit einigen Monaten sind im Rahmen der Microsoft Virtual Academy, einer E-Learning-Plattform, Entwicklungsthemen ebenfalls vertreten. Außerdem gibt es eine Support-Hotline. Nicht zuletzt hilft der große Softwarehersteller dem Channel bei der Vermarktung. Hinzu kommt individuelle Unterstützung für ausgewählte App-Entwicklungsprojekte von Partnern.