Allerdings muss sich der IT-Channel in dem Geschäft auf neue Ansprechpartner einstellen, denn in der Fertigung hat der Produktions- beziehungsweise Betriebsleiter das Sagen. Der IT-Verantwortliche und der Sicherheitsverantwortliche bleiben meist außen vor. Bei den meisten Kunden würden die Zuständigen für OT und IT auch nicht miteinander reden, berichtet Schill von Computacenter und empfiehlt, beide Parteien an einen Tisch zu bringen und die Moderation zu übernehmen. OT und IT seien unterschiedliche Welten, die Verantwortlichen hätten unterschiedliche Prioritäten – und sogar unterschiedliches Vokabular. »Manchmal sind wir einfach nur der Übersetzer.«
Die Hauptrolle bei der Vernetzung und Absicherung der Anlagen spielt nichtsdestotrotz der Betriebsleiter. »Der kennt seine Anlagen und weiß, wo seine Probleme liegen«, betont Schill. »Man muss aber mit den Leuten reden, um mehr über diese Probleme herauszubekommen.« Viele Systemhäuser und IT-Dienstleister würden die spezifischen Security-Herausforderungen ihrer Kunden schon sehr gut kennen und ihre Angebote individuell an diese anpassen, hat Cisco-Manager Hahnrath festgestellt. Doch häufig würden sie übersehen, dass Fachabteilungen und Mitarbeiter eigene Anwendungen oder Cloud-Dienste nutzen – ohne Wissen der Verantwortlichen. Darauf gelte es hinzuweisen und die Sicherheitsstrukturen regelmäßig zu prüfen und zu aktualisieren.