Auch bei der daraus resultierenden Frage, ob nach dem 14. Januar nun ein sprunghafter Anstieg der Nachfrage zu erwarten ist, sind sich die Hersteller und Händler weitgehend einig: Sie rechnen auch über das neue Jahr hinweg eher mit einer sukzessiven Austauschbewegung, als mit einer großen Welle. Immerhin ist damit mit einer konstant leicht erhöhte Nachfrage zu rechnen und kein so starker und abrupter Einbruch wie nach der Windows-XP-Ablösung zu erwarten, der vielen Herstellern und ihrem Vertriebskanal erhebliche Probleme bereitet hatte. Die Hoffnung mancher, mit der letzten großen Migrationswelle noch einmal schnell Kasse zu machen, wurde also – wenn auch zugunsten konstant guter Umsätze – enttäuscht.
Eher schon gibt die Migrationsbewegung einen Ausblick auf die Zukunft. Denn mit dem kontinuierlichen Weiterentwicklungsmodell von Windows 10 wird es die großen Migrationswellen der Vergangenheit künftig sowieso nicht mehr geben. Und das gilt nicht nur für die Software. Auch die Hardware-Austauschzyklen wurden mit dem vergleichsweise »genügsamen« Windows 10 weitgehend vom Betriebssystem entkoppelt. Im Consumer-Umfeld haben viele Privatnutzer das kostenlose Upgrade-Angebot auf Windows 10 genutzt und behalten angesichts der ausreichenden Performance ihren alten Rechner deutlich länger als in früheren Zeiten.
Aber auch in Unternehmen steigt die durchschnittliche Nutzungsdauer an, obwohl sich die Abschreibungszyklen nicht wesentlich verändert haben. Ein wesentlicher Grund dafür sind Zweit- und Drittgeräte. In Zeiten des mobilen Arbeitens wünschen sich viele Mitarbeiter und auch ihre Chefs eher ein zusätzliches tragbares Gerät oder ein Smartphone, als einen neuen Desktop auf dem Bürotisch.