Support-Ende von Windows 7

»Eine tickende Zeitbombe für Unternehmen«

13. Januar 2020, 11:04 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Hacker warten auf den 15. Januar

© Marco2811 - Fotolia

Damit werden auch nach dem letzten Patch weltweit noch rund eine halbe Milliarde Rechner mit Windows 7 im Netz unterwegs und damit relativ leicht angreifbar sein. Die Gründe, warum sie noch nicht aktualisiert wurden, sind vielfältig – genauso wie die daraus resultierenden Gefahren. »Cyberkriminelle warten nur darauf, nicht mehr geschlossene Sicherheitslücken bei Windows 7 auszunutzen. Die weiterhin hohen Nutzerzahlen versprechen fette Beute«, warnt deshalb Thomas Uhlemann, ESET Security Specialist. Als Beispiel sei hier an Windows XP erinnert, von dem sich viel zu viele Privatnutzer und auch Unternehmen erst viel zu spät verabschiedet hatten. Als dann drei Jahre später »Wannacry« die Runde machte, mussten einige diese Nachlässigkeit teuer bezahlen und verloren Daten, Geld und Kunden. Doch selbst die damals sogar in der Tagesschau zu sehenden Bilder von korrumpierten Anzeigetafeln bei der Bahn sind scheinbar längst wieder vergessen.

Auf Seiten der Privatnutzer sind, ähnlich wie bei Windows XP, viele schlichtweg zu bequem, sich um ein Upgrade zu kümmern. Getreu der alten IT-Weisheit »Never change a running System« wollen sie ihren Rechner besser nicht anfassen, solange alles reibungslos läuft. Einige von ihnen kommen nun erst auf den letzten Drücker auf die Idee, dass sie wohl oder übel etwas unternehmen sollten. Gleichzeitig scheuen sie die Investitionskosten in die neue Soft- und möglicherweise auch Hardware. Das Ergebnis ist ein sprunghafter Anstieg von Suchanfragen nach einer kostenlosen Upgrademöglichkeit auf Windows 10. Dieses Begehren wird zwar von einigen Internetportalen gerne aufgegriffen, zu empfehlen ist es allerdings nicht. Denn auch wenn es noch Möglichkeiten gibt, das Upgrade durchzuführen, wird es von Microsoft nicht mehr angeboten. Somit ist dann zwar die Malwaregefahr zunächst gebannt, dafür setzt man allerdings widerrechtlich eine Software ein, für die man kein Nutzungsrecht hat.

Besonders gefährlich ist die Weiternutzung von Windows 7 für all jene, die kein zusätzliches Antivirenprogramm im Einsatz haben. Zwar hatte Microsoft zusammen mit Windows 7 auch das kostenlose Virenschutzprogramm Security Essentials (MSE) ausgerollt, allerdings wird auch dieses mit dem Ende des Betriebssystems nicht mehr unterstützt und aktualisiert. Zudem vergessen manche Nutzer, dass Ende Januar dann auch noch der mit Windows 7 ausgelieferte Internet Explorer 10 aus dem Support fällt.

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