Startseite > Software & Services > »Im Establishment angekommen«

Gebrauchte Software wird salonfähig

»Im Establishment angekommen«

16. Januar 2019, 17:40 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Office 2019 für 10 Euro

CRN: Welche Ziele und Ideen haben Sie für 2019?
Drexel: Wir richten uns im Jahr 2019 in jeder Hinsicht auf Wachstum aus, und damit meine ich nicht nur Umsatz, sondern auch personelle und strukturelle Maßnahmen, um unserem hohen Qualitätsanspruch in der Partnerbetreuung weiterhin gerecht zu werden. In jedem Fall werden wir im kommenden Jahr mit einigen sehr effektvollen Neuigkeiten überraschen und dazu zählen, soviel kann ich verraten, auch weitere Kooperationen.

CRN: Wie schätzen Sie die Marktentwicklung insgesamt ein? Ist die Zahl aus Ihrer Sicht unseriöser oder zumindest zweifelhafter Anbieter weiterhin hoch?
Drexel: Der Markt entwickelt sich weitgehend so, wie wir uns das vorgestellt und auch in unserem ersten Mission-Statement vor anderthalb Jahren formuliert haben. Im Rückblick sind wir stolz, dass sich seit und mit dem Markteintritt von MRM die vom Handel mit neuer Software gewohnten professionellen Strukturen auch im Handel mit gebrauchter Unternehmenssoftware etablieren. Mittlerweile vermitteln mehr als 3.000 Partner ihren Endkunden die klare Botschaft, wie man rechts- und herstellerkonform mit gebrauchter Software handelt. Unserer Einschätzung nach ist die Zahl der fragwürdigen Anbieter zwar nicht gesunken, aber sie verlieren rasant Marktanteile an unser stetig wachsendes Netzwerk professionell handelnder Partner und andere seriöse Anbieter.

CRN: Zur Freude der Gebrauchtsoftwarehändler hat Microsoft den Bestseller Office auch in der neuesten Version noch einmal als Kaufprodukt aufgelegt. Einige der Anbieter hatten Office 2019 Pro Plus allerdings schon wenige Tage nach dem Marktstart – für teilweise unter 10 Euro – im Angebot. Können Sie sich erklären, wo diese Ware herkommen soll und für wie seriös und sicher halten Sie solche Angebote?
Drexel: Dass Office 2019 jetzt schon als gebrauchte Ware angeboten wird, ist durchaus realistisch, ein Preis von 10 Euro muss allerdings stutzig machen. Dazu muss man wissen, dass wir den ersterwerbenden Unternehmen, von denen wir die Software beziehen, faire Ankaufspreise für ihr topaktuelles Produkt bieten. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass wir ein Vielfaches dieser 10 Euro schon im Ankauf zahlen, um am Ende für unser Partnernetzwerk zu einem realistischen und dennoch wettbewerbsfähigen Verkaufspreis gegenüber Neuware zu kommen. Vermutlich handelt es sich bei den Billigstangeboten um Lizenzkeys, bei denen eine Volumenlizenz neu gekauft und dann mehrfach weitervertrieben wird. Genau deshalb ist es so wichtig, bei einem Händler zu kaufen, der Verkaufsprozesse transparent macht und auch die Nutzungsrechte der Software zur Verfügung stellt.