Entsprechend der Zielgruppe, in der häufig Lehrkräfte die Administration nebenbei erledigen müssen, will Microsoft mit Windows 11 SE auch entsprechende Verwaltungsaufgaben deutlich vereinfachen. So kann der Rollout der Geräte bequem mit dem Windows Autopilot gemanaged und die Systeme anschließend über Intune for Education verwaltet werden, sodass etwa Updates und Patches automatisch außerhalb der Unterrichtszeiten installiert werden. Dabei baut Microsoft den Administratoren auch einige Brücken, um den Umstieg von Chrome OS zu vereinfachen. Dafür unterstützt etwa der Edge-Browser die Installation von Chrome-Erweiterungen, wie sie bereits von vielen Bildungseinrichtungen genutzt werden. Mit diesem Fokus auf einfaches Arbeiten und Grundfunktionen soll sich Windows 11 SE vor allem für jüngere Schüler bis zur 8. Klasse („k-8“) empfehlen.
Dementsprechend einfach und günstig sollen auch die Geräte sein. Ein erstes davon hat Microsoft mit dem „Surface Laptop SE“ gleich selbst vorgestellt, das ab 249 US-Dollar zu haben ist. Dafür bringt es ein 11,6 Zoll großes LC-Display mit 1.366 × 768 Pixeln Auflösung, eine integrierte 1-MP-Webcam mit 720p-Auflösung und Mikrofon sowie Stereo-Lautsprecher mit. Angetrieben wird es von einem Intel Celeron N4020 mit zwei Kernen, dem 4 GByte DDR4-Arbeitsspeicher sowie 64 GByte lokaler eMMC-Speicher zur Seite stehen. Gegen Aufpreis sind auch der Celeron N4120 mit vier Kernen sowie 8 GByte RAM und 128 GByte Speicher verfügbar. Als Anschlüsse für externe Geräte wie ein Headset oder einen Monitor stehen jeweils ein USB-A- und USB-C-Port sowie eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse zur Verfügung. Drahtlose Verbindungen sind über Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.0 LE möglich. Dank der Anpassungen am Betriebssystem verspricht Microsoft damit in einem Standard-Nutzungsszenario bis zu 16 Stunden Akkulaufzeit. Als weitere Besonderheit verspricht Microsoft, dass alle wichtigen Komponenten wie der Akku, das Display, die Tastatur und sogar das Motherboard einfach getauscht werden können.
Microsoft will das Schul-Surface vorerst nur über ausgewählte Education-Partner in den besonders starken Chromebook-Märkten wie den USA, Großbritannien und Japan vertreiben. Allerdings haben auch alle namhaften Hersteller wie Acer, Asus, Dell, Dynabook, HP und Lenovo bereits ähnliche Geräte mit Windows 11 SE angekündigt, die teils auch in Deutschland auf den Markt kommen sollen. Während das gut durchdachte SE-Konzept durchaus konkurrenzfähig zur Chromebook-Welt ist, könnte allerdings die verbreitete Skepsis im europäischen Bildungswesen gegenüber Microsofts Cloud-Lösungen zu einem Hindernis werden. Zudem ist Microsoft etwas spät dran. Nach der großen Kaufwelle der vergangenen Monate ist der Markt für Education-Notebooks weitgehend gesättigt und das Wachstum flaut wieder deutlich ab.