Das E-Commerce-Geschäft bei der Otto-Gruppe läuft hervorragend. Nun plant der Konzern einen noch massiveren Ausbau und will das Händlerkonzept von Amazon und Ebay zum Wanken bringen. Aus der verstaubten Marke Quelle wird Otto ein Online-Kaufhaus mit Schwerpunkt Technik und Living machen.
Katalogversandhaus war gestern. Ein starker Online-Anbieter ist die Otto-Gruppe schon heute und sie fühlt sich stark genug, es in den kommenden Jahren reinen Internetfirmen wie Amazon und Ebay zu zeigen, wie E-Commerce gemacht wird. Bereits 43 Prozent des Gesamtumsatzes von 10,13 Milliarden Euro bei der Otto-Gruppe stammt aus E-Commerce-Aktivitäten. In Deutschland liegt der Anteil sogar bei 47,6 Prozent. Bei einigen Marken der Otto-Gruppe liegt diese Quote des Internetverkaufs schon bei 62 Prozent. »Er übersteigt erstmals deutlich die Bedeutung des Kataloggeschäfts«, jubelt Otto-Chef Hans-Otto Schrader.
Der Vorstandsvorsitzende ist auch deshalb auf das E-Commerce-Geschäft der Handelsgruppe bestens zu sprechen, weil es das am Stärksten wachsende Segment des Konzerns ist. Der Online-Handel bei der Otto-Gruppe verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 (Ende Februar) ein sattes Plus von 20 Prozent auf 3,83 Milliarden Euro. In Deutschland sei Otto als Online-Anbieter im Verbrauchersegment die Nummer eins. Weltweit habe man eine führende Stellung als Internetkaufhaus für Mode und Lifestyle.
Hans-Otto Schrader setzt daher weiter auf das boomende Online-Geschäft und auf neue Märkte wie Russland, die Ukraine und Türkei. In Deutschland will die Otto-Gruppe nun endlich die aus der Insolvenz gekaufte Quelle neu beleben. Anfang nächsten Jahres soll es soweit sein.