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Middleware bleibt grundlegend

Middleware für die Cloud entsteht

Autor: Werner Fritsch • 27.4.2011 • ca. 1:10 Min

BlueworksLive ist IBMs SaaS-Offerte im Bereich Business Process Management für sehr schlichte Abläufe. Für On-Premises-Lösungen gibt es unter dem Websphere-Dach für dokumenten- und benutzerzentrierte Prozesse die Lombardi-Software und für die Integra
BlueworksLive ist IBMs SaaS-Offerte im Bereich Business Process Management für sehr schlichte Abläufe. Für On-Premises-Lösungen gibt es unter dem Websphere-Dach für dokumenten- und benutzerzentrierte Prozesse die Lombardi-Software und für die Integration von Anwendungsprogrammen den Process Server. Der neue Process Manager bietet den beiden On-Premises-Engines eine einheitliche Oberfläche und ein gemeinsames Repository.

Infrastruktursoftware für Applikationen ist mittlerweile sehr ausgereift, was sich am großen Zuspruch für Open Source zeigt. Einer Umfrage in der Eclipse Community zufolge waren mehr als die Hälfte der hauptsächlich eingesetzten Applikationsserver im vergangenen Jahr quelloffen und lizenzkostenfrei.

Weiterentwickelt werden diese Technologien natürlich trotzdem. Ein Thema ist laut Massimo Pezzini, Vice President und Analyst bei Gartner, das Caching mit In-Memory-Technologien, um die Performance und die Skalierbarkeit zu erhöhen. Weiter ausgebaut werden außerdem die Funktionen für Complex Event Processing (CEP) und Business Activity Monitoring (BAM), um Business-Intelligence-Anwendungen mit Echtzeit-Charakter zu realisieren. Appliances, bei denen Hardware inklusive ausgewählter Middleware-Funktionalität ausgeliefert wird, nehmen ebenfalls zu.

Parallel zu diesen etablierten On-Premises-Middleware-Produkten entsteht inzwischen auch Middleware für die Cloud, Platform as a Service (PaaS) genannt. Am weitesten fortgeschritten ist das Angebot Force.com des SaaS-CRM-Vorreiters Salesforce.com. Googles App Engine gesteht Pezzini die für Unternehmensanwendungen erforderliche Reife noch nicht zu. Microsofts Azure sei nur rudimentär mit Software ausgestattet. Das Windows-Betriebssystem umfasst zwar eine Ablaufumgebung für .Net-Anwendungen, umfangreichere Middleware-Funktionalität, wie sie das On-Premises-Paket Biztalk bietet, soll es jedoch erst nächstes Jahr geben.

Über diese drei bekanntesten Plattformen hinaus haben die Marktforscher hunderte PaaS-Angebote kleiner Softwarehersteller registriert. Beispiele sind die niederländische Firma Cordys oder die deutsche Group Business Software. Deren PaaS-Produkt Group Live kann Applikationen SaaS-fähig machen und wird in einem IBM-Rechenzentrum gehostet. Gegenwärtig geschieht dies zum Beispiel mit CRM-Anwendungen des Herstellers Solvito sowie mit ECM-Software von Forcont, wie Andreas Richter berichtet, Marketing-Leiter dieses Unternehmens. Auf den Trend aufgesprungen ist in diesen Tagen außerdem der Virtualisierungsspezialist VMware mit einem PaaS-Angebot namens Foundry, das eine Open-Source-Komponente umfasst und unterschiedliche Entwicklungstechnologien unterstützt.