„OpenAI steht nicht zum Verkauf“

Trotz Milliarden-Offerte: Musk scheitert mit Übernahme von OpenAI

18. Februar 2025, 10:15 Uhr | Quelle: dpa / Redaktion: Andrea Fellmeth
© Sebastian Gollnow / dpa

Elon Musk liegt schon lange im Clinch mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI. Nachdem er jetzt bei OpenAI trotz eines fast 100-Milliarden-Dollar-Angebots abblitzte, stellt Musk eine neue Version seines KI-Chatbots Grok vor.

Ein fast 100 Milliarden Dollar schweres Angebot von Elon Musk zur Übernahme von OpenAI hat Sam Altmann, CEO von OpenAI, entschieden zurückgewiesen: „OpenAI steht nicht zum Verkauf“. Er kritisierte die Offerte zugleich als Versuch, einen Konkurrenten auszubremsen. Genauso bewertet Altman das aktuelle Vorgehen Musks: Der Tech-Milliardär, einst unter den Gründern von OpenAI, bringt mit seiner eigenen KI-Firma xAI jetzt eine neue Version des KI-Chatbots Grok auf den Markt – ein Konkurrenzprodukt zu ChatGPT.

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Attacke auf Umbau von OpenAI

OpenAI ist gerade dabei, die Struktur zu ändern und sich in ein gewinnorientiertes Unternehmen umzuwandeln. Musk führt bereits einen Kampf gegen das Start-up vor Gericht, um genau das zu verhindern. Dort behauptet er unter anderem, er sei bei seinem Ausscheiden betrogen worden.

Die Investorengruppe bietet für die Nonprofit-Organisation, die bisher OpenAI kontrolliert. Ursprünglich wurde als Ziel von OpenAI ausgegeben, Künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit zu entwickeln. Altman hatte 2019 auch eine auf Profit ausgerichtete Tochterfirma gegründet, um Geld von Investoren wie Microsoft einzusammeln. Nun soll OpenAI insgesamt als Unternehmen auf Gewinn ausgerichtet werden. Einige frühere Mitarbeiter warnen, dass dieser Schritt die Risiken bei der KI-Entwicklung verstärken könne.

Musk-Anwalt: „Werden Gegenofferten überbieten“

Neben Musks eigener KI-Firma xAI beteiligen sich an dem Angebot (97,4 Milliarden Dollar) dem „Wall Street Journal“ zufolge mehrere Finanzinvestoren. Musks Anwalt sagte der Zeitung, die Gruppe sei bereit, jedes konkurrierende Gebot zu übertreffen.

OpenAI war zuletzt laut Medienberichten auch in Gesprächen mit Investoren über eine neue Finanzierungsrunde mit einem Volumen von bis zu 40 Milliarden Dollar. Dabei strebe OpenAI, so das Wall Street Journal, eine Gesamtbewertung von 300 Milliarden Dollar an. Der japanische Technologiekonzern Softbank wolle zwischen 15 und 25 Milliarden Dollar investieren. 

Softbank ist auch ein Partner von OpenAI bei dem von Donald Trump vorgestellten Projekt Stargate zum Aufbau von KI-Rechenzentren in den USA. Der Ankündigung zufolge wollen sie bis zu 500 Milliarden Dollar investieren. Musk, der zu einem engen Vertrauten Trumps wurde, behauptete später, OpenAI und Softbank hätten gar nicht so viel Geld.

Flug zum Mars „wenn alles gut läuft“

Inzwischen kündigte Musk jüngst eine neue Version seines Chatbots Grok an. In einem Livestream mit Musk und mehreren führenden Mitarbeitern von xAI hieß es, dass Grok 3 in standardisierten Tests besser abgeschnitten habe als KI-Modelle von OpenAI und anderen Konkurrenten. 

Eine der Aufgaben für Grok 3 in einem Livestream war, ein 3D-Modell zu programmieren, das anhand der Planetenbewegungen das beste Startfenster für eine Mission zum Mars anzeigt. Danach sagte Musk, „wenn alles gut läuft“, wolle seine Raumfahrtfirma SpaceX beim nächsten günstigen Moment Ende 2026 ein Schiff mit humanoiden Robotern des von ihm geführten Autobauers Tesla zum Mars schicken.

Der Tech-Milliardär ist bekannt dafür, von ihm selbst gesetzte Fristen zum Teil um Jahre zu verfehlen – zum Beispiel bei seit fast einem Jahrzehnt angekündigten selbstfahrenden Autos von Tesla.


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