Viele Reseller sind auf Server oder Netzwerke oder Speicher spezialisiert. Umfassende Kompetenz haben meist nur große Partner wie hierzulande beispielsweise Computacenter. »Wir vertreiben Virtualisierungssoftware in allen Bereichen – Server und Storage, Netzwerk sowie Clients – und bieten unseren Kunden zudem die dazu passenden Dienstleistungen und Services«, sagt Ulf Schade, Solution Manager Dynamic Datacenter bei dem IT-Dienstleister Computacenter. Virtualisierung mache die Verwaltung der Systeme einfacher und Unternehmen unabhängig von der Hardware. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen im Rahmen von Managed-Services-Projekten Infrastrukturen, die auf virtualisierter Hardware beruhen. Im Bereich Desktop bietet das Channel-Unternehmen seinen Kunden Dienstleistungen sowohl zu virtuellen Clients als auch zu virtuellen Applikationen.
Laut Schade hat Computacenter im Rechenzentrumsumfeld Virtualisierungsprojekte im dreistelligen Bereich. Hinzu kommen Projekte mit Großkunden im Rahmen von Managed-Services-Verträgen. Im Client-Umfeld gilt ähnliches. »Mit Virtualisierungstechnologien erwirtschaften wir hier Umsätze im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich«, ergänzt Jörg Tewes, Solution Manager Flexible Workplace bei Computacenter. Es gebe heute kaum noch Projekte zum Thema Windows 7 oder 8, bei denen Virtualisierung gar keine Rolle spiele.
»Im Durchschnitt sind derzeit im Rechenzentrumsbereich zirka 60 Prozent der Server-Systeme virtualisiert«, schätzt Schade. Er sieht auch für 2014 Wachstumspotenzial für die Server-Virtualisierung, weil es Kunden gebe, die einen Virtualisierungsgrad von 80 bis 90 Prozent erreichen wollen. Im Bereich der Speichervirtualisierung sieht er noch größere Marktchancen, denn: »Wir kommen hier von einem sehr viel niedrigem Umsetzungsniveau her.«
Bei der Server-Virtualisierung arbeitet Computacenter mit den Softwareherstellern VMware und Microsoft zusammen. Die Partnerschaften bestehen hierzulande schon seit vielen Jahren. »Mit der Virtualisierungsplattform Hyper-V von Microsoft verzeichnen wir aktuell starkes Wachstum, das auch im Jahr 2014 anhalten wird«, berichtet Schade. Der größte Teil der Server-Virtualisierungsprojekte werde aber weiterhin mit VMware-Produkten realisiert: »Wir sehen hier für 2013 eine für uns sehr positive Entwicklung.« Die technologischen Unterschiede zwischen den Hypervisoren von VMware und Microsoft seien mittlerweile nicht mehr sehr ausgeprägt. Die künftige Entwicklung hänge davon ab, wie die beiden Hersteller das Management der Umgebungen in den Griff bekämen. »Cloud Computing und das Management dynamischer Infrastrukturen spielen künftig die entscheidende Rolle«, meint Schade.