Interview mit Ratmir Timashev, Gründer und CEO von Veeam

»Wir haben den Backup-Markt revolutioniert«

24. März 2015, 14:54 Uhr | Werner Fritsch
»Wir haben den Begriff der Verfügbarkeit neu definiert.« Ratmir Timashev, CEO von Veeam
© Veeam

Der Virtualisierungsspezialist Veeam will 2018 mehr als eine Milliarde Dollar umsetzen. Storage-Integrationen und Cloud-Optionen eröffnen nun zusätzliche Einnahmemöglichkeiten für das Unternehmen und seine Partner, wie Veeam-Chef Ratmir Timashev im Interview mit CRN darlegt.

CRN: Herr Timashev, trendige Softwarefirmen siedeln sich gern im Silicon Valley an. Warum haben Sie Ihren Firmensitz in der Schweiz?

Timashev: Wir sind ein internationales Unternehmen mit einem internationalen Management-Team. Die meisten Executives sind in der Schweiz, Meetings können wir über Skype abhalten. Die Schweiz liegt in der Mitte Europas und bietet außerdem steuerliche Vorteile. Ich selbst stamme aus Russland.

CRN: Welchen Anteil hat denn Europa an Ihrem Geschäft?

Timashev: Europa trägt 45 Prozent zu unserem Geschäft bei, 35 Prozent kommen aus Nordamerika, die verbleibenden 20 Prozent aus Asien, Lateinamerika und Afrika. Wir sind in Europa gestartet und haben hier mehr investiert. Nun versuchen wir, in den USA aufzuholen. Die meisten amerikanischen Unternehmen tun sich schwer, Europa zu durchdringen, denn hier gibt es viele verschiedene Länder, Sprachen und Kulturen. Wir hingegen kennen Europa.

CRN: Wie haben Sie den Vertrieb organisiert?

Timashev: Wir haben auch etwas direkten Vertrieb, Inside- und Outside-Sales, aber wir wollten von Anfang an mit dem Channel arbeiten. Wir verkaufen im Wesentlichen über den VMware-Channel an VMware-Kunden. Der Markt für Infrastruktur-Virtualisierung in den Rechenzentren ist von VMware geschaffen worden. Unsere Partner sind daher die VMware-Partner. Derzeit entfallen auf VMware-Umgebungen nahezu neunzig Prozent unserer Installationen. Open Source sehen wir nicht als großen Markt, aber wir wollen jetzt zusätzlich einen Channel auf Hyper-V-Basis aufbauen, also einen Microsoft-Channel.

CRN: Ursprünglich haben Sie Werkzeuge verkauft, mit denen Administratoren virtuelle Maschinen verwalten können. Dann haben Sie sich im Backup- und Datensicherungsumfeld positioniert und neuerdings scheint es vor allem um Verfügbarkeit zu gehen. Wie hängt das zusammen?

Timashev: Virtualisierung erlaubt zunächst einmal Server-Konsolidierung und Kosteneinsparungen. Zweitens werden Management und Backup vereinfacht. In der physischen Welt dauert ein Backup Stunden, in einer virtualisierten Umgebung nur Minuten oder gar Sekunden. IT war schon immer wichtig für die Unternehmen, aber in den letzten Jahren ist sie strategisch geworden. Inzwischen ist die Mehrheit der Anwendungen unternehmenskritisch. Manager brauchen heute von überall her rund um die Uhr Zugang zu den Daten. In Behörden sind wegen des E-Governments die Ansprüche an die IT ebenfalls gestiegen. Deshalb wird mehr investiert: in Virtualisierung, Storage und Cloud – das sind die Grundlagen des modernen Rechenzentrums. Mit Legacy-Investitionen dauern Backup und Recovery immer noch Stunden. Wir hingegen verwenden im Unterschied zu Wettbewerbern, die schon länger auf dem Markt sind, wie Symantec, HP oder IBM, durchgängig Virtualisierung und beziehen Storage und Cloud-Technologien ein.


  1. »Wir haben den Backup-Markt revolutioniert«
  2. Backup nun auch in der Cloud

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Hewlett-Packard Enterprise

Weitere Artikel zu IBM Germany Microelectronics

Weitere Artikel zu Symantec (Deutschland) GmbH Central Europe

Weitere Artikel zu Veeam Software

Matchmaker+