Big Data und Business Intelligence

Wissen ist Macht

16. Oktober 2017, 15:21 Uhr | Andreas Dumont

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Self-Service BI

Henrik Jörgensen, Country Manager Germany bei Tableau, hält es für die wichtigste Aufgabe, die für Analysen relevanten Daten auszuwählen. »Voraussetzung dafür ist ein strukturiertes Ablagesystem und eine effiziente und flexible Verwaltung, die mit unterschiedlichsten Formaten zurechtkommt. Teradata, Redshift, Hadoop, Google Analytics, MySQL – Unternehmen nutzen heute eine Vielzahl von Datenquellen, und die Datenlandschaften ändern sich ständig.« Wichtig sei daher eine Plattform, die sich flexibel an Unterschiede und Veränderungen anpassen kann. Um die wachsenden Datenmengen in den Griff zu bekommen, komme es aber auch darauf an, dass mehr Mitarbeiter Zugang zu den Daten sowie Werkzeuge haben, um sie zu verarbeiten. »Das Analysieren von Daten darf nicht länger Sache der IT- oder BI-Abteilung sein. Auch die Fachabteilungen sollten Daten auswerten können. Schließlich kennen sie sich mit der jeweiligen Materie am besten aus.«

Diese »Self-Service Business Intelligence« genannte Herangehensweise, die Anwender in den Fachabteilungen in die Lage versetzt, eigenständig Daten aus den angeschlossenen Business-Applikationen wie CRM, aus IoT-Systemen oder aus Datensilos in der Cloud zu beziehen, haben auch für Neuer einen hohen Stellenwert. »Mithilfe von Data-Preparation-Tools lassen sich diese Daten automatisiert und ohne Programmierkenntnisse aufbereiten, um sie schließlich an die BI-Systeme für eine Auswertung weiterzuleiten. Dies alles erledigen Mitarbeiter von ihrem Arbeitsplatz aus und ohne Hilfe der IT- oder Entwicklungsabteilung.« Der Vorteil daran: Die Fachabteilungen können ihre eigenen Analysen erstellen, ohne die IT- oder BI-Abteilung beauftragen zu müssen. Das spart Zeit und entlastet die Technikexperten. Zudem ist der Schulungsaufwand vergleichsweise gering.

Rado Kotorov, Vice President Product Marketing und Chief Innovation Officer bei Information Builders, findet »Self-Service Business Intelligence« einen sehr verwirrenden Begriff. »Im BI-Bereich herrscht nach wie vor die Meinung, dass Self-Service folgendes bedeutet: Geben Sie die Daten und Tools einfach an die Benutzer weiter, dann können sie ihre Daten selbst aufbereiten.« Der Punkt sei aber, dass Self-Service für verschiedene Benutzer unterschiedliche Dinge bedeute. »Der Bedarf von selbstständig tätigen Mitarbeitern ist zum Beispiel, dass sie schnell Entscheidungen treffen müssen. Ihnen nur die Rohdaten und Tools zu geben, lenkt sie also im Wesentlichen von ihren Kernaufgaben ab.«

Nach Ansicht von Dirk Strobel, Geschäftsführer von The Information Lab Deutschland, werden geschlossen agierende BI-Abteilungen mit wachsendem Anteil von Self-Service-BI in den Betrieben künftig eine immer geringere Rolle spielen. Die Einbeziehung abteilungsfremder und externer Daten sowie die Nutzung von individuell vorhandenem Wissen könne vor allem bei Ad-hoc Analysen zu überraschenden und gewinnbringenden, neuen Erkenntnissen führen. »Ein plakatives Beispiel, das den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand in diesem Zusammenhang gut demonstriert: Das Sales-Team eines Eisproduzenten analysiert für einen aus seiner Sicht möglichst hohen Absatz im Unternehmen frei verfügbare, interne Daten und externe Daten wie demografische Daten, regionale Vorlieben oder Wetterdaten, um neue Absatzpotenziale zu identifizieren.«


  1. Wissen ist Macht
  2. Self-Service BI
  3. Big-Data-Trends
  4. Hadoop als Antriebsfeder
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