Gastkommentar von AfB-Chef Daniel Büchle

Chipmangel als Chance

7. Februar 2022, 12:00 Uhr | Daniel Büchle/wg

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Worauf Unternehmen beim Refurbishing achten müssen

Die größte Sorge von Unternehmen ist in der Regel, dass während des Refurbishing-Prozesses sensible Daten in falsche Hände geraten könnten. Daher ist es wichtig, nur mit seriösen Anbietern zusammenzuarbeiten – denn auch in dieser Branche gibt es schwarze Schafe. Anerkannte Refurbisher bieten dagegen extrem hohe Standards, um Daten zu schützen und sicher zu löschen.

Ein Blick auf die Website des Dienstleisters gibt Auskunft über die Referenzen durch Partnerunternehmen und Zertifikate: So belegt die ISO-Norm 27001 eine Einhaltung der Informationssicherheit während des gesamten Prozesses. Diese Zertifizierung vergibt der TÜV nur nach strikten Audits. Wie sicher der Datenlöschungsprozess ist, kann auch ein Test im eigenen Labor des Unternehmens belegen. So hat beispielsweise der langjährige AfB-Partner Siemens versucht, durch AfB gelöschte Daten wiederherzustellen – vergeblich.
 
Auch für Käufer gilt es, hochqualifizierte Anbieter, die Wert auf geprüfte Qualität legen, von unseriösen zu unterscheiden. Dabei hilft potenziellen Kunden ein Blick in Bewertungsportale, auf Zertifikate und Referenzen.

Ebenfalls wichtig ist es, im Kleingedruckten nachzuforschen, was das Grading (die Qualitätseinstufung, d.Red.) bei diesem Anbieter konkret bedeutet: Heißt Grade B, dass Kratzer auf der Rückseite oder auf dem Display sind? Bei der Auswahl ist dann der eigene Anspruch entscheidend: Muss es ein neuwertiges Gerät sein oder fällt die Wahl auf ein besonders günstiges, das Gebrauchtspuren aufweist?
 
Von der Fahrt auf Sicht zum Blick in eine nachhaltige Zukunft

Die momentane Situation ist auch für Refurbisher eine schwer planbare „Fahrt auf Sicht“. Wenn Firmen nicht wissen, ob und wann sie Neuware bekommen, tauschen sie ihre Geräte nicht aus. Refurbisher erhalten somit auch weniger Gebrauchtgeräte oder müssen sich auf Spontanlieferungen einstellen. Kommen zum Beispiel Anfragen von Unternehmen, die kurzfristig Ware erhalten haben, gilt es, die Altgeräte schnellstmöglich und dabei sicher abzuholen. Hier ist Flexibilität gefragt.

Ob die Lieferschwierigkeiten in 2022 oder 2023 aufhören, kann derzeit niemand sagen. Durch Corona hat es zudem einen Digitalisierungsschub gegeben und damit eine hohe Nachfrage nach Geräten – Tendenz steigend. Der Markt dürfte vor allem im Bildungsbereich stark wachsen, dadurch müssen auch wieder mehr Gebrauchtgeräte überarbeitet werden.

Zukunftsperspektive Kreislaufwirtschaft

Wo digitalisiert wird, werden immer auch Daten erfasst. Zertifizierte Datenvernichtung wird dadurch ein immer wichtigeres Thema. Die Welt wird vernetzter. Neben der klassischen IT betrifft dies auch viele andere Bereiche, zum Beispiel Smart Home oder Automotive. Denn auch hier werden Daten gespeichert, die vor einer Weiterverwendung von gut erhaltenen Gebrauchtgeräten sicher gelöscht werden müssen. In solchen Bereichen können sich ebenfalls Zweitmärkte entwickeln – mit Vorteilen für Unternehmen und Umwelt.

Dafür spricht auch, dass viele Unternehmen zurzeit die Position des Circular Solutions Managers schaffen, um zu evaluieren, welche Produkte sich für eine Zweitnutzung eignen. Unternehmen, die diese Entwicklung ignorieren, machen sich angreifbar, denn auch der Druck von Konsumenten wächst – auch jenseits der IT. Mit der Etablierung einer Kreislaufwirtschaft zeigen Unternehmen dagegen, dass sie sich ernsthaft für die Klimawende engagieren. So können sich durch die Chipkrise echte Chancen ergeben.


  1. Chipmangel als Chance
  2. Worauf Unternehmen beim Refurbishing achten müssen

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