Dekarbonisierung vorangetrieben

Siemens meldet Fortschritte bei der Nachhaltigkeit

5. Dezember 2024, 9:46 Uhr | Jörg Schröper
© Siemens AG

Siemens hat nach eigenen Angaben auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit wichtige Meilensteine erreicht. Dies geht aus dem jetzt veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht 2024 hervor.

Sieben seiner vierzehn ambitionierten Ziele habe das Technologieunternehmen bereits vorzeitig erreicht, zum Beispiel in den Bereichen Dekarbonisierung, Gleichbehandlung und Beschäftigungsfähigkeit. Darüber hinaus ermöglichten die im Geschäftsjahr 2024 verkauften Siemens-Produkte und -Lösungen den Kunden erstmals mehr Emissionen zu vermeiden, als Siemens in seiner gesamten Wertschöpfungskette verursacht hat (Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen), so der Konzern weiter. Seit 2021 definiert Siemens seine Nachhaltigkeitsambitionen im strategischen Rahmenwerk DEGREE, einem ganzheitlichen Ansatz mit stringenten und messbaren Kenngrößen.

„Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern treiben wir den Einsatz von Technologien weiter voran – sie sind entscheidend bei der Bewältigung der dringendsten globalen Herausforderungen. Dabei ist die Digitalisierung ein wesentlicher Hebel, um unsere Kunden und Partner bei der Erreichung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. Auch 2024 haben wir große Fortschritte bei unseren ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen gemacht und wir sind entschlossen, diesen Weg noch weiter und schneller fortzusetzen“, sagte Judith Wiese, Chief People and Sustainability Officer und Mitglied des Vorstands der Siemens AG.

Besonders große Wirkung bei Umweltschutz und Dekarbonisierung habe Siemens durch die Anwendung in den Sektoren Industrie, Infrastruktur, Transport- und Gesundheitswesen. Die innovativen Produkte und Lösungen, die Siemens im Geschäftsjahr 2024 an seine Kunden verkauft hat, sollen während ihres Lebenszyklus rund 144 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen vermeiden. Dies sind mehr als die 121 Millionen Tonnen CO2e-Emissionen, die das Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette (Scope-1, -2 und -3) verursacht hat.

„Siemens ist der richtige Partner, um die Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft zu beschleunigen. Wir bieten unseren Kunden Innovationen, um die Dekarbonisierung voranzutreiben, Ressourcen zu sparen und damit das Leben der Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern“, sagte Eva Riesenhuber, Global Head of Sustainability bei Siemens. „Durch den intensiven Einsatz unseres eigenen Portfolios haben wir unseren CO2-Fußabdruck seit 2019 um 60 Prozent reduziert. Damit zeigen wir, dass es möglich ist, gleichzeitig wettbewerbsfähiger, widerstandsfähiger und nachhaltiger zu werden“, so Riesenhuber weiter.

Bei seinen Bemühungen zur Reduzierung der CO2e-Emissionen im eigenen Betrieb machte der Konzern nach eigenen Angaben weiterhin deutliche Fortschritte. Anhaltende Wirkung zeigen die im Fiskaljahr 2022 angekündigten umfangreichen Investitionen, etwa in die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte und in den Einsatz eigener Technik zur Effizienzsteigerung sowie zur Elektrifizierung von Produktionsanlagen und Gebäuden.

So verringerte man seine CO2e-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 60 Prozent und übertraf damit sein Zwischenziel – eine CO2e-Reduktion von 55 Prozent bis 2025 – bereits ein Jahr früher als geplant. Bis Ende des Geschäftsjahrs 2030 will das Unternehmen die CO2e-Emissionen aus dem eigenen Betrieb um 90 Prozent reduzieren und bis zum Geschäftsjahr 2050 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen erreichen.

Darüber hinaus wurden die Emissionsreduktionsziele des Unternehmens für 2030 und 2050 von der Science Based Targets Initiative (SBTi) gemäß dem ambitionierteren SBTi Netto-Null-Standard im Geschäftsjahr 2024 validiert. Damit bekräftigt Siemens seinen Einsatz für das Ziel des Pariser Klimaabkommens und gegen den Klimawandel.

Gute Fortschritte verbucht Siemens auch bei der Verbesserung der Ressourceneffizienz. Im Geschäftsjahr 2024 beschleunigte das Unternehmen die Umsetzung seines „Robust Eco Design“-Ansatzes (RED) im Hardware-, Software- und Servicebereich – ein wichtiger Ausdruck des Engagements, mit dem Siemens den ökologischen Fußabdruck seines gesamten Portfolios reduzieren will.

Green IT
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Die hauseigenen Ökodesign-Vorgaben seien bereits in 54 Prozent der relevanten Siemens-Produktfamilien umgesetzt. Dies sind 13 Prozentpunkte mehr als im Geschäftsjahr 2023. Im Geschäftsjahr 2024 führte Siemens das EcoTech-Label ein, als zentralen Bestandteil seiner Strategie zur branchenübergreifenden Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Steigerung der Ressourceneffizienz. Es soll Kunden einen umfassenden Einblick in die Nachhaltigkeitsleistung von Produkten erlauben. Im Geschäftsjahr 2024 erhielten mehr als 25.000 Siemens-Produkte das Siemens EcoTech-Label, weil sie in drei Bereichen – nachhaltige Materialien, optimale Nutzung sowie Werterückgewinnung und Kreislaufwirtschaft – besser abschnitten als der aktuelle Marktstandard, Vorgängerprodukte oder in geltenden Standards vorgeschrieben.

Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine entscheidende Rolle als Katalysator für die Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel. Siemens nutzt sie zur Verbesserung von Infrastruktur und Unternehmen. Gleichzeitig betont das Unternehmen, wie wichtig die Minderung der KI-bedingten Risiken ist. Man setze sich für die verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI-Techniken ein. Zu diesem Zweck wurde eine funktionsübergreifende Governance-Taskforce für generative KI eingerichtet, um verantwortungsvolle KI-Prinzipien in die Geschäftsprozesse und das Portfolio des Unternehmens zu integrieren.

Im Bereich des lebenslangen Lernens verbessert der Konzern nach eigenen Angaben kontinuierlich sein Angebot an Lernmöglichkeiten, Karriereentwicklung sowie Fort- und Weiterbildung für die Menschen im Unternehmen. Siemens fördere ein Growth Mindset und eine inklusive Kultur der Befähigung der Menschen, um den nachhaltigen Geschäftserfolg des Unternehmens zu unterstützen.

Im Rahmen dieser Aktivitäten investierte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 insgesamt 442 Millionen Euro in lebenslanges Lernen und Weiterbildung (Geschäftsjahr 2023: 416 Millionen Euro). Im Geschäftsjahr 2024 absolvierten die Menschen bei Siemens weltweit im Durchschnitt rund 27 digitale Lernstunden und damit vier Stunden mehr als im Geschäftsjahr 2023. Das Unternehmen konnte so sein Ziel von durchschnittlich 25 digitalen Lernstunden bis 2025 bereits ein Jahr vor der geplanten Zielmarke erreichen.

Kontinuierliches Lernen bleibe eine zentrale Unternehmenspriorität, die es Jahr für Jahr zu erfüllen gilt. Ein Growth Mindset sei entscheidend für die persönliche Weiterentwicklung und langfristige Karriere der Menschen und letztlich für den Geschäftserfolg. In Zusammenarbeit mit Lernpartnern haben alle Siemens-Mitarbeitende weltweit derzeit Zugang zu rund 180.000 internen und externen digitalen Lernangeboten, die den unterschiedlichsten Lernpräferenzen und -anforderungen gerecht zu werden. Darüber hinaus will Siemens die Plattform „MyLearning World“ und ihre Angebote weiter ausbauen, insbesondere durch den Einsatz von KI.

Bei der Förderung der Gleichberechtigung im Unternehmen habe Siemens ebenfalls Fortschritte erzielt und den Frauenanteil in Führungspositionen erneut gesteigert. Im Geschäftsjahr 2024 waren rund 32 Prozent der Top-Management-Positionen von Frauen besetzt. Im Basisjahr 2020 lag dieser Wert noch bei 23 Prozent.

Siemens definiert seine Ziele im strategischen Rahmenwerk DEGREE, das Nachhaltigkeit aus allen Blickwinkeln betrachtet. Das Technologieunternehmen verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz in den sechs Kategorien „Decarbonization“, „Ethics“, „Governance“, „Resource Efficiency“, „Equity“ und „Employability“ – mit stringenten und messbaren Kenngrößen.


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