Megawatt-Ladesystem von Siemens

Ladeleistung von 1 MW für Elektro-LKWs

25. April 2024, 7:00 Uhr | Jörg Schröper
Megawatt-Ladesystem von Siemens liefert im Test erstmals eine Ladeleistung von 1 MW.
© Siemens

Ein Megawatt-Ladesystem-Prototyp von Siemens lieferte erfolgreich eine Ladeleistung von 1 MW. Die neue Technologie soll das Potenzial der Ladetechnik für den Lkw-Fernverkehr aufzeigen. Das genutzte System basiert auf dem SICHARGE-Portfolio mit einem speziell zugeschnittenen MCS-Dispenser.

Siemens Smart Infrastructure hat im Rahmen eines Pilotprojekts nach eigenen Angaben die erste erfolgreiche 1-MW-Ladung durchgeführt. Dabei kamen die Prototypen einer Siemens MCS-Ladesäule sowie eines Langstrecken-Elektro-LKWs zum Einsatz.

Das Branchenwachstum batterieelektrischer LKWs werde durch technische Entwicklungen in der Batterie- und Ladetechnik vorangetrieben, so Siemens. In Kombination mit dem Combined Charging System (CCS) soll das Megawatt-Ladesystem (MCS) die Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge entscheidend verändern. Die wachsende Nachfrage nach emissionsfreien Transportlösungen sei für den Güterfernverkehr nach wie vor relevant, wobei sich für Flottenbetreiber zahlreiche Möglichkeiten eröffnen.

Das MCS-Ladesystem trage zu einem nachhaltigen Fernverkehr von Schwertransportern bei, so der Hersteller weiter. Um bei der Transformation des emissionsintensiven Verkehrssektors weitere Fortschritte zu erzielen, arbeite man mit dem Prototyp des vorgestellten Ladesystems weiter. Es besteht aus mehreren UC150-Schaltschränken, einer Schaltmatrix und einem speziellen MCS-Dispenser. Die Schaltmatrix ist das zentrale Element im MCS, das die Ausgangsleistung der Ladestationen bündelt und je nach Bedarf an den MCS-Dispenser weiterleitet. Die üblicherweise in E-Trucks verwendeten Batterien können so an einer geeigneten Ladestation mit einer Leistung von rund einem Megawatt in etwa 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen werden.

Markus Mildner, CEO eMobility bei Siemens Smart Infrastructure, sagte dazu: „Insbesondere im Fernverkehr ist es entscheidend, dass Elektro-Lkw und -Busse während der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten ein schnelles MCS zur Verfügung haben. Um eine flächendeckende Verbreitung zu gewährleisten, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein – auch auf staatlicher Seite. Der Testerfolg bringt uns technologisch einen großen Schritt voran und unterstreicht unser Bestreben, das Verkehrswesen aktiv nachhaltiger zu gestalten.“

Schwerlastfahrzeuge (LKWs) sind für mehr als 25 Prozent der Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr der Europäischen Union verantwortlich. Um das Ziel der EU zu erreichen, bis 2050 klimaneutral zu sein und die Nachfrage nach importierten fossilen Brennstoffen zu senken, ist es entscheidend, die Emissionen zu senken. Aus diesem Grund – und um die Luftqualität in der EU zu verbessern – hat das Europäische Parlament vor Kurzem mehrere Maßnahmen verabschiedet. Ab 2040 muss der CO2-Ausstoss von LKWs und Bussen um 90 Prozent reduziert werden. Stadtbusse hingegen müssen bis 2030 ihre Emissionen um 90 Prozent senken und bis 2035 völlig emissionsfrei werden.

Die Elektrifizierung des LKW-Fernverkehrs verändert zunehmend das Geschäftsmodell von Transportunternehmen und schafft so Raum für Wettbewerbsvorteile. Beispielsweise legen immer mehr Kunden von Transportunternehmen Wert auf einen CO2-neutralen Transport ihrer Waren. Anbieter, die diese Anforderungen zukünftig nicht erfüllen können, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren.  

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