Auch das Geschäft mit wiederaufbereiteter IT spürt die Rezession, wie AfB-Chef Daniel Büchle bei der Vorstellung des Wirkungsberichts 2024 berichtet. Denn in Krisenzeiten setzen Firmen Hardware gerne länger ein. Der IT-Refurbisher konnte im letzten Jahr trotzdem mehr Geräte aufbereiten als 2023.
IT-Refurbisher AfB konnte sein Geschäft trotz der schwierigen Wirtschaftslage im Heimatmarkt auch 2024 leicht steigern. Wir AfB-Chef Daniel Büchle bei der Vorstellung des Wirkungsberichts erläuterte, wurden im vergangenen Jahr rund 674.000 IT- und Mobilgeräte aufbereitet und damit ein neuer Rekord verzeichnet. Der lag allerdings nur ein paar tausend Geräte höher als im Vorjahr, aber immerhin ein leichtes Plus. Die Zahl der wiedervermarkteten Geräte blieb jedoch unter der des Vorjahres.
Das Geschäft der Wiedervermarkter von gebrauchten IT-Geräten war die letzten Jahre kein Selbstläufer. Nach der Delle der Corona-Jahre 2020 und 2021 ging es zunächst wieder bergauf bis sich 2024 dann die Rezession bemerkbar machte.
„2024 war kein einfaches Jahr für die Branche. In schwierigen Zeiten wird oft an der IT gespart und Hardware länger ein gesetzt“, so Büchle. Das trifft einen Refurbisher zweifach, weil die Firmen weniger und ältere Geräte abgeben und auch die Nachfrage nach aufbereiteten Geräten schwächelt.
Neue gesetzliche Regelungen, wie das EU-Recht auf Reparatur oder die Verwendung einheitlicher Ladekabel, wirkten sich noch nicht positiv aus. „Das dauert natürlich, denn unsere Geräte sind ja älter“, meint Büchle. Bis die ersten Notebooks mit einheitlichem USB-C-Kabel zum Wiederaufbereiten kommen, vergingen noch Jahre. Aktuell müsse AfB allein für über 60 verschiedene Notebook-Modelle unterschiedliche Ladekabel vorhalten.
Ähnlich sei es beim Recht auf Reparatur. Obwohl mangelnde Reparaturmöglichkeiten die größte Hürde seien, dass nicht mehr Geräte wiederverwertet werden können, meint Büchle. „Da wird noch deutlich zu viel verklebt und verschweißt statt verschraubt.“ Kleine Fortschritte gebe es, aber es dauere eben, weil auch das Produktdesign eine entscheidende Rolle spiele.
Trotzdem ist man bei AfB, nach eigenen Angaben Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen, mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden. Die im Wirkungsbericht dokumentierten ökologischen und sozialen Effekte können sich sehen lassen:
Danach wurden 2024 im Vergleich zur Neuproduktion von Hardware durch Refurbishing, Remarketing und Recycling 62.200 Tonnen CO2-äq. Treibhausgase (GWP), 233.600 Megawattstunden Primärenergie, 30.100 Tonnen Rohstoffe in Eisenäquivalenten (Fe-äq.), 461.000.000 Liter Wasser und 327.200 Tonnen 1,4-DB-äq. Humantoxizität eingespart. Außerdem hat das Unternehmen im letzten Jahr 20 neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen.
AfB unterstützt mit seinen Produkten und Services auch Unternehmen bei SDG-Reports. Denn das Unternehmen erhält gebrauchte Notebooks, Tablets, Smartphones und andere IT-Geräte von über 1.800 Partnern. Jeder dieser Partner erhält eine transparente Dokumentation über seinen geleisteten Beitrag. Diese belastbaren KPIs können nahtlos in eigene Nachhaltigkeits-Reports integriert und kommunikativ genutzt werden.