Cloud-Computing

Cloud-Landschaft und Workloads im Fluss

8. Juni 2022, 15:00 Uhr | Autor: Peter Prahl / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wohin entwickelt sich der Markt?

Das Analystenhaus IDC hat in der Studie „Cloud-Infrastrukturen und Cloud-Architekturen in Deutschland 2021“ untersucht, welche Bereitstellungsmodelle das Cloud-Computing in Zukunft prägen. Wesentlicher Faktor dabei ist eine einfache Handhabung der Lösungen. Niedrigschwellige Angebote, um bestehende Applikationslandschaften – oft On-Premises – in der Cloud bereitzustellen, sind ein wesentliches Kriterium für Unternehmen. IDC prognostiziert, dass sich Anwender bevorzugt für lokale und regionale Cloud-Anbieter entscheiden und mit deren Unterstützung die Private Cloud beziehungsweise die Hybrid Cloud für sich nutzen. Rund 20 Prozent der Firmen sollen sich im kommenden Jahr zu diesem Schritt entscheiden. Vergangenes Jahr waren es 13 Prozent. Damit eng verbunden ist die Beobachtung, dass im Jahr 2023 zehn Prozent mehr Unternehmen Colocation-Datacenter nutzen werden. Lag der Anteil im Jahr 2021 noch bei 15 Prozent, erwarten die Experten bis 2023 einen Anstieg auf 25 Prozent. Bei Container-Datacentern ist es ähnlich. Hier ist ein Sprung von sieben Prozentpunkte zu erwarten – von 21 Prozent auf 28 Prozent. Im Gegenzug schrumpft das Wachstum von Serverräumen und Inhouse-Datacentern von 33 Prozent im Jahr 2021 auf 19 Prozent im Jahr 2023. All diese Zahlen untermauern, dass der Großteil der Firmen pragmatische Schritte in die Cloud sucht, die auf Machbarkeit, mittelbaren Erfolg und Sicherheit einzahlen und durch Outsourcing mehr Agilität ermöglichen. In der Praxis führt das oft zu einer heterogenen Nutzung von verschiedenen Cloud-Typen.

Hybrid Cloud und Multi Cloud im Vergleich

Die verschiedenen Cloud-Typen lassen sich in zwei große Kategorien aufteilen. Auf der einen Seite steht das Schlagwort Multi Cloud, auf der anderen Seite befinden sich hybride Cloud-Deployment-Modelle. Im Kern bedeutet Multi Cloud die Implementierung von Workloads auf mehrere Clouds gleichen Typs, üblicherweise zwei Public Clouds oder mehr. So werden beispielsweise zwei Public Cloud Provider benutzt, um gleichzeitig regulatorischen Anforderungen zu genügen, verschiedene Feature Sets abzubilden und Nähe zu den Kunden herzustellen.

Oft wird dieser Begriff mit der Nutzung von zwei Hyperscalern verengt dargestellt. Die Nutzung zweier Hyperscaler ist zwar möglich, hat sich in der Praxis der vergangenen Jahre aber als sehr komplex dargestellt, weshalb das Interesse an einer solchen Kombination bei den Anwendern schwindet. Die Hybrid Cloud wiederum stellt eine Möglichkeit dar, durch Kombination unterschiedlicher Cloud-Typen wie Public und Private Cloud die jeweiligen Stärken der Bereitstellungsmodelle zu nutzen.

Beispielsweise lassen sich regulatorische Anforderungen einfacher erfüllen, die Einstiegsschwelle in die Cloud-Welt ist niedrig und Unternehmen können auf bereits bestehendes Know-how aufbauen. Dieses Wissen kann sich auf Virtualisierung oder installierte Controlling- und Messsysteme beziehen und führt dazu, dass sich schneller erste Erfolge erzielen lassen. Laut IDC finden bereits heute mit 29 Prozent die meisten Big-Data-Analysen in der Hybrid Cloud statt. Auch Backup- und Archivierungsprozesse laufen mit 27 Prozent am häufigsten über die Hybrid Cloud. Sie ist bei Datenbanken (32 Prozent) und in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen mit 29 Prozent ebenfalls Spitzenreiter.

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