Neues Betriebsmodell schaffen: Ein Unternehmen, das weiterhin in Silos denkt, in dem Mitarbeiter nicht wissen, was in anderen Abteilungen geschieht, wird in einem zunehmend dienstleistungsfokussierten Markt nicht überleben können. Es ist wichtig, dass die IT-Experten eines Unternehmens offen für jegliche Art neuer Netzwerk-IT und Cloud-Services sind. Das heißt vor allem sich von traditionellen Silo-Ansätzen zu trennen, in denen die Netzwerk-Administratoren allein für den gesamten Netzwerk-Stack verantwortlich sind. Es muss in Zukunft in integrierten und horizontalen Ansätzen gedacht und gehandelt werden. Denn die daraus folgenden interdisziplinären Rollen schaffen engere Beziehungen zwischen IT-Architektur, Technik und Betreiberteams und stellen die Dienstleistungsfunktion des Unternehmens an erste Stelle.
Die Unternehmenskultur im Wandel: Im Zuge der softwaredefinierten Transformation von Organisationen müssen die Arbeitskräfte eines Unternehmens in diesen Wandel mit einbezogen werden. Die Transformation von einem hardwareorientierten Modell zu softwaredefinierten IP-Netzwerken bedeutet vor allem eins: Die Anforderungen an Kenntnisse und Fähigkeiten verändern sich grundlegend und ein komplett neuer Denkansatz wird gefordert. Bisher wurden neue Lösungen zunächst auf Herz und Nieren geprüft. Ein Vorgehen, das zeitintensiv war und meist darin resultierte, dass es Monate dauerte, bis diese veröffentlicht wurden. Mit einem neuen digitalen und innovativen Geschäftsmodell können neue Lösungen viel schneller auf den Markt gebracht werden – das bringt viele Vorteile mit sich.
Umdenken in Cloud Central Offices: CSPs haben bislang auf zentrale Leitstellen – Central Offices, kurz COs – auf der ganzen Welt gesetzt und die immer komplexeren, starren, funktionsgebundenen Geräte, Router und Switches aufgerüstet. Das permanente Ausbauen und Aufrüsten der physischen Infrastruktur mit festem Funktionsumfang im Randbereich des Netzwerks ist jedoch teuer und ineffizient. Ein Wechsel zu cloudbetriebenen Offices – Cloud Central Office, kurz Cloud CO – ist die natürliche Weiterentwicklung der bisher von CSPs genutzten Leitstellen. Das Konzept des Cloud CO soll Netzwerkbetreibern dabei helfen, veraltete Tools wie Breitband-Netzwerk-Gateways zu ersetzen und stattdessen auf die Vorteile von Virtualisierung und Cloud zu setzen. Ein Schritt, der unabwendbar ist, wenn man effizienter arbeiten und vor allem die Basis für die nächste Generation an Services schaffen möchte: Netzwerke auf 5G-Infrastruktur.
Die Konkurrenz schläft nicht
Die gegenwärtige CSP-Landschaft ist ein Beweis dafür, dass es kleine Technologie-Unternehmen mit alteingesessenen Anbietern aufnehmen können: Skype, Whatsapp und Netflix blicken nicht auf eine jahrzehntelange Unternehmensgeschichte zurück; sie haben den Markt umgewälzt und sich in kürzester Zeit massive Marktanteile gesichert. Softwaredefinierte Technologien und Netzwerkvirtualisierung sind die Chance für viele CSPs, um weiter konkurrenzfähig zu bleiben. Es ist Zeit für eine Adaption des SD-Prinzips in den Unternehmen.
Gabriele Di Piazza, VP Products & Solutions, Telco NFV, VMware