Test- und Messverfahren sollen eine hohe Sprachqualität beim Endnutzer, die Interoperabilität zwischen den Diensten und Endgeräten sowie die zuverlässige Implementierung der Dienste garantieren. Auf den ersten Blick unterscheidet sich ein VoNR-Test-Setup kaum von einem VoLTE-Test-Setup, weder bei laborbasierten Setups noch bei Feldtests und Benchmarking. Auch die einzelnen Testmodalitäten unterscheiden sich kaum. Angefangen von einzelnen Signalisierungstests und Funktionalitätsprüfungen über weitergehende Protokolltests inklusive Interoperabilitäts- und Mobilitätsszenarien bis hin zu Audiotests mittels externer Audioanalysatoren und Performance-Analyse unter Fadingkonditionen. Sprache ist ein Dienst, der über verschiedene Zugangsnetze ermöglicht wird. Aus dieser Sicht ist ein Setup, das möglichst viele Funktechnologien unterstützt, wünschenswert. Wichtig ist die Integration eines IMS-Servers.
Die Analyse führt im Idealfall zu einem Gesamtüberblick, welcher von Hochfrequenz-Parametern wie Spektrum, Sendeleistung, Modulationsqualität et cetera bis hin zu einer bitgenauen Analyse der einzelnen Signalisierungsnachrichten reicht. Sprachqualität hängt nicht nur von der Datenrate ab, daher erlauben Performance-Tests den Einsatz von Fading oder IP-Impairments. Mit Letzterem lassen sich netzwerkbasierte Fehler wie beispielsweise verzögerte oder fehlende IP-Pakete simulieren oder einfach die Reihenfolge der IP-Pakete durcheinanderbringen. Die Qualität des Audiosignals wird mittels Werten wie Mean Opinion Score (MOS) angegeben. Hier ist jedoch wichtig zu prüfen, ob eine digitale oder analoge Schnittstelle vorliegt. Die Vorteile einer solchen laborbasierten Variante liegen auf der Hand: Die Ergebnisse sind reproduzierbar, wiederholbar und laufen unter vordefinierten Bedingungen ab.
Um die Qualität in bestehenden Netzen zu überwachen, sind Drive Tests nötig. Idealerweise verwendet man Endgeräte, die direkt Audio- und Videoqualität bestimmen und anzeigen. In einer erweiterten Form bieten Analyseplattformen die Möglichkeit, Messergebnisse vieler Endgeräte zu bündeln und statistisch gemeinsam auszuwerten, um so einen Überblick über die Qualität im gesamten Netzwerk anzuzeigen und damit den Netzbetreibern eine Überwachung und ein Monitoring der KPIs in ihren Netzen zu ermöglichen.