Wie bei den meisten technischen Fortschritten, ob klein oder groß, gab es auch bei der 400G-Migration in den Anfangstagen Herausforderungen in Form von höheren Kosten, fehlender Standardisierung, erhöhten Energie- und Kühlungsanforderungen, mehr Platzbedarf im Rack und weniger Flexibilität. Obwohl sich einige große Unternehmen dafür entschieden auf den Zug der Early Adopter aufzuspringen, wartete der Großteil des Markts auf die Einführung einer standardisierten „steckbaren“ Technik.
Seit etwa einem Jahr sind die mit dem Upgrade auf 400G verbundenen Herausforderungen durch die Einführung einer neuen Generation von steckbaren optischen 400G-Modulen wie CFP2-DCO und QSFP-DD gelöst. Steckbare Optiken haben es Unternehmen jeder Größe ermöglicht, problemlos den Sprung zu 400G zu schaffen, indem sie ihnen die Flexibilität bieten, die Geschäftsanforderungen zu evaluieren und entsprechend zu planen.
Die Verwendung von steckbaren Modulen bietet Einfachheit und Zuverlässigkeit bei der Herausforderung, die Kapazität zu erhöhen und gleichzeitig den Wartungs- und Supportbedarf sowie den Stromverbrauch zu reduzieren. Traditionelle Nicht-MSA-400G-Module waren die Grundlage für viele der anfänglichen Schwierigkeiten bei der 400G-Migration. Sie litten unter einem hohen Stromverbrauch und geringer Leistung und waren weder flexibel noch interoperabel.
Steckbare Module erhöhen die Kapazität, reduzieren den Stromverbrauch signifikant, vereinfachen Wartung und Support und ermöglichen eine echte „Pay as you grow“-Architektur mit bequemer Plug-and-Play-Funktionalität über das Frontpanel. Die auf Standards basierenden steckbaren Module bieten außerdem eine verbesserte Leistung und Flexibilität. Gleichzeitig sind auf diese Weise bestehende Kompatibilitäts- und Lock-in-Probleme verschwunden.
Diese Faktoren zeigen sich in den neuen CFP2- und QSFP-DD-400G-Modulen, die die Branche verändert haben. Zu den Vorteilen zählen weniger als 24 W Stromverbrauch (vs. mehr als 65 W zuvor), OFEC/CFEC-Interoperabilität (vs. proprietärer Standard), Steckbarkeit über das Frontpanel und mehrere MSA-Quellen. Mit dem Aufkommen dieser steckbaren Module haben die Anbieter eine neue Generation von 400G-Transpondern und -Muxpondern eingeführt, die es großen und kleinen Unternehmen gleichermaßen ermöglichen, die Vorteile dieser Optiken zu nutzen und die Kosten für den Aufbau oder die Erweiterung ihres optischen Transportnetzes zu senken. Ein weiterer Aspekt: Die modularen, interoperablen Geräte maximieren den Wert vorhandener Infrastruktur und Konnektivität. Dank kostengünstiger Einführung und Erweiterung erlauben sie eine einfache und sofortige Wartung oder den Austausch einzelner Teile. Wenn ein Modul einen Fehler aufweist oder aufgerüstet werden muss, kann es einfach aus dem Steckplatz gezogen und ersetzt werden, ohne dass die gesamte Box auszutauschen oder vom Netz zu nehmen ist.
Dies ist nicht nur im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit wichtig, sondern hat auch enorme Auswirkungen auf die Gesamtleistung, die Vermeidung von Ausfallzeiten und Komplikationen für die Benutzer sowie letztlich auch auf die Kosten. Bei der Kapazitätserweiterung eines Glasfasernetzes müssen Betreiber mehrere Punkte beachten. An erster Stelle steht die Notwendigkeit, Kosten zu sparen, was sich im Platzverbrauch, dem Stromverbrauch und der Migrationsgeschwindigkeit widerspiegelt. Für Rechenzentren, Dienstanbieter und andere Nutzer, die eine bessere Anpassungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit anstreben, ist jedoch die Frage der Flexibilität von größter Bedeutung. Dies gilt insbesondere für 400G, da die gesamte optische Netzwerkinfrastruktur, die 400G-Kapazitäten unterstützen soll, einen wesentlich kleineren Platzbedarf hat und einen erheblich reduzierten Stromverbrauch aufweisen muss.
Die Anbieter offerieren heute bereits Produkte, die diese Anforderungen erfüllen und über eine beeindruckend lange Liste an Funktionen verfügen. Dies sind unter anderem OTN-Transponder, Muxponder und andere Infrastrukturanforderungen (Erbium-dotierte Faserverstärker, Raman-Verstärker, Faserdiagnose, WSS ROADM, passive Lösungen etc.). Diese 400G-Produkte unterstützen eine flexible Vielfalt der neuesten 400G-Optiken, zum Beispiel High-Performance-CFP2-DCO-OpenROADM, QSFP-OpenZR+ und QSFP-ZR sowie verschiedene Standard-FEC-Modi wie C-FEC (nach OIF), O-FEC (nach OpenROADM-Standard) und SD-FEC für anspruchsvolle High-Performance-Verbindungen. Das in diesen Geräten verwendete CFP2-Steckmodul bietet außerdem Ultra-Long-Haul-Konnektivität für die 200G-Wellenlängen.