Fundament für die digitale Transformation

Quo vadis Verkabelung?

11. Juli 2022, 7:00 Uhr | Guntram Geiger/jos

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Die Ausstattung der Netzwerkschränke und -räume

Abhängig vom Umfang der aktiven Technik und PoE-Versorgung benötigen die Technikräume und Etagenverteiler nun mindestens eine aktive Be- und Entlüftung oder besser eine redundante Klimatisierung. Darüber hinaus müssen sie mit einem baulichen und technischen Brandschutz ausgestattet sein, zumindest aber mit einer ausreichenden Anzahl an Feuerlöschern in adäquater Größe. Bei kritischen und hochkritischen Bereichen sollten neben der klassischen Brandmeldetechnik zusätzlich ein Brandfrüherkennungssystem und Löschanlagen installiert werden.

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Netzwerkräume für Edge-Rechenzentren
Bild 3. Netzwerkräume für Edge-Rechenzentren sowie Schränke mit betriebswichtiger IT-Ausstattung haben laut BSI in vielerlei Hinsicht vergleichbare Anforderungen.
© Geiger, Legrand Data Center Solutions

Zudem empfiehlt es sich insbesondere bei erhöhten Verfügbarkeitsanforderungen ein Raum- oder Rack-Überwachungssystem einzusetzen. Dies kann eine dedizierte Überwachungslösung sein. Alternativ ist es auch möglich, entsprechende Sensoren und Aktoren zum Beispiel an Intelligente PDUs anzuschließen. Intelligente PDUs bieten sich generell an, wenn die im IT-Schrank integrierten Komponenten aus der Ferne geschaltet sein sollen. Zudem lassen sich aus den per PDU vorgenommenen Leistungsmessungen frühzeitig Störungen erkennen und Ausfälle verhindern. Wenn wie zum Beispiel bei den iPDUs von Raritan zusätzlich noch Umweltsensoren sowie zum Beispiel eine digitale Schließeinheit in das Remote-Management-System der PDU integrierbar sind, lässt sich ein Schrank physisch umfassend schützen. Diese Lösung arbeitet IP-basierend mit Standardschnittstellen und ist in alle gängigen Infrastruktur-Management- und DCIM-Systeme integrierbar.

Zentrale Überwachung und umfassende Dokumentation

Grundsätzlich müssen alle Netzwerkräume und die dazugehörige Technik in ein zentrales Monitoring eingebunden sein. Gerade bei ausgedehnten fachübergreifenden Netzen ist dies besonders wichtig, um ungewöhnliche Ereignisse und Störungen frühzeitig aufspüren und bearbeiten zu können.Darüber hinaus ist eine umfassende Dokumentation der gesamten technischen Infrastruktur über alle Gewerke hinweg und mit ihren Einrichtungen und Arbeitsplätzen erforderlich. Sie sollte auf aktuellen Lageplänen basieren, alle Trassenverläufe und einfach die ganze Infrastruktur enthalten. Idealerweise integriert die Unternehmens-IT die Netzwerkräume in ein zentrales Infrastruktur-Management.

Fazit

Die zunehmende Digitalisierung erfordert ein Umdenken. Jeden IT-Betriebsraum sollte man auf Schwachstellen und seinen Schutzbedarf hin untersuchen. Nur so lässt sich feststellen, wie kritisch dieser Raum für den Betrieb und Erfolg des Unternehmens ist. Über diese Analysen kann die Unternehmens-IT zusammen mit den betroffenen Fachbereichen geeignete technische und strukturelle Maßnahmen ergreifen, um die Installation sicherer und ausfallsicherer zu gestalten.

Die passive Infrastruktur mit der Kupfer- und Glasfaserverkabelung sowie die dazugehörigen Verteilerräume, Edge-Datacenter und das zentrale Rechenzentrum bilden das Fundament für jegliche Kommunikation. Konnektivität mit der erforderlichen Bandbreite, Stabilität und 7x24-Stunden-Verfügbarkeit sind Voraussetzung, um die Chancen von Industrie 4.0, IoT und aller digitalen Geschäftsmodelle nutzen und effizient ausschöpfen zu können.

Guntram Geiger ist Geschäftsführer von Geiger Maximizing Net-Solutions in Irschenberg. Das Unternehmen gehört zum Geschäftsbereich Legrand Data Center Solutions von Legrand.


  1. Quo vadis Verkabelung?
  2. Anwendungsneutrale strukturierte Verkabelung als Fundament
  3. Die Ausstattung der Netzwerkschränke und -räume

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