Inzwischen haben sich mehrere Initiativen daran gemacht, die Stromaufnahme von Servern bei Praxis-
bedingungen zu messen und zu katalogisieren. So entwickelte die TU Berlin an den Fachgebieten Informations- und Kommunikationsmanagement (IKM) und Energieverfahrenstechnik (EVUR) das „Data Center Benchmarking“ (DCB). Seit 2009 werden hier regelmäßig Daten zum Energiebedarf und zur RZ-Infrastruktur erhoben. Bisher haben 74 Rechenzentren am DCB teilgenommen und ihre Daten an die Sammelstelle gesandt. Mit den Informationen ergibt sich ein völlig anderes Bild über den realistischen Energiebedarf von IT-Hardware bei verschiedenen Auslastungen. Das hilft bereits bestehenden Anlagen, ihre Ressourcen besser zu nutzen und beispielsweise mehr Hardware bei gleichbleibender Klimatisierungskapazität in Betrieb zu nehmen. Neue Rechenzentren gewinnen damit bei gleichbleibenden Kosten mehr Skalierbarkeit oder können günstiger angelegt werden, wenn das Wachstum der IT-Umgebung überschaubar ist.
Zukunftssicherheit und aktuelle Anpassungen balancieren
Die Welt der Rechenzentren ist nach Jahren, in denen es kaum umwälzende Entwicklungen gab, stark in Bewegung geraten. Neue Nutzungsmodelle, Technologieansätze und ein verändertes Verständnis, wie Rechenzentren Dienste zur Verfügung stellen müssen, prägen die nächsten Jahre. Rechenzentrumsbetreiber müsse aus den Angeboten und Ansätzen optimale Kombinationen zusammenstellen, die sowohl mittelfristig alle Ansprüche der Nutzer abdecken als auch langfristig möglichst hohes Sparpotenzial ausschöpfen. Jetzt schon ist klar, dass Erfolg versprechende Strategien eine Mischung aus energieeffizienten Komponenten, freier Kühlung und Standardisierung enthalten werden.