Richtlinien wie die PSD2 sind notwendig, um den zukünftigen Fortschritt in der digitalen Welt sicherzustellen. Verbraucher sehen davon ab, Dienstleistungen zu nutzen, wenn sie sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Daten machen. Dank ähnlicher Normen in der Vergangenheit wurde der Bankensektor sogar zu einem Vorreiter für Datenschutz. Seit dem Inkrafttreten der ersten PSD im Jahr 2007 hat sich die Sicherheitssituation von Finanzinstitutionen verbessert. Dies spiegelt sich unter anderem im jährlichen Breach Level Index von Gemalto wider, der die Zahl der Sicherheitsverletzungen in mehreren Sektoren analysiert. In der Finanzdienstleistungsbrache geht diese Zahl seit Jahren zurück. Im Jahr 2016 erfolgten lediglich ein Prozent aller Datenverluste in diesem Sektor . Die Branche hat es trotz der Cyberkriminellen, die sich für die bei Banken gespeicherten Informationen natürlich sehr interessieren, geschafft, Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren, die die Zahl der Sicherheitsvorfälle reduzieren.
Solche Regulierungen bewirken eine positive Veränderung, reichen jedoch nicht aus, um auf dem Markt zu konkurrieren. Es ist sogar schon vorgekommen, dass der Markt selbst seine eigenen Richtlinien aufstellte, um die Sicherheit zu erhöhen und die Geschäfte zu fördern ‒ PCI ist ein Beispiel dafür.
Zurzeit stellt die technische Implementierung der SCA lediglich einen Teil einer größeren Sicherheitsherausforderung dar. Um erfolgreich zu sein, müssen Banken und sonstige Finanzdienstleister sicherstellen, dass Benutzer von besseren Schutzmechanismen profitieren. Eine aktuelle Umfrage untersuchte die Bedeutung von Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit bei der Wahl eines Zahlungsdienstes durch Verbraucher. Endbenutzer aus Australien, Benelux, Frankreich, Deutschland, Russland, den VAE, Saudi-Arabien, Indien, Japan, dem Vereinigten Königreich und den USA wurden gebeten, ihre Erfahrungen und Erwartungen zu schildern. Die Zahlen belegen, wie viel Wert Verbraucher auf die Sicherheit legen. Im Allgemeinen besteht weiterhin eine positive Einstellung gegenüber neuen Technologien: Verbraucher nehmen sie an, wenn der Zahlungsvorgang benutzerfreundlicher wird. Aber Verbraucher hegen auch Zweifel gegenüber der Sicherheit. Zurzeit erwarten 58 Prozent der Benutzer, dass ihre Daten irgendwann in der Zukunft einmal gestohlen werden. Befinden sich die gestohlenen Daten in den Händen eines Händlers, würden 60 Prozent nicht mehr bei ihm einkaufen ‒ in der Regel, um unsichere Organisationen zu bestrafen. Die Zahl steigt auf 66 Prozent bei Unternehmen, von denen Finanzdaten oder vertrauliche Informationen gestohlen werden.
Richtlinien haben zwar stark zum Schutz der Verbraucher beigetragen, neue Technologien schaffen jedoch neue Angriffsmöglichkeiten. Cyberkriminelle organisieren sich effizienter und die Finanzdienstleistungsbranche muss ihnen immer einen Schritt voraus sein.