Den Einstieg in diese Hybrid-Technologie machen die im Herbst erscheinenden „Alder Lake“-CPUs, welche die inzwischen 12. Generation der Core-i-Prozessoren (Core i 12000) stellen. Dank der neuen Architektur eignen sie sich je nach Zusammenstellung ohne allzu große Anpassungen für Desktops-PCs genauso wie für Notebooks und ultramobile Geräte, bei denen sie ihre Vorteile der verbesserten Energieeffizienz und schlankeren Kühlsystemen voll ausspielen können. Durch die kleineren Effizienz-Kerne und die Fertigung im auf „Intel 7“ umgetauften „10+++“-Verfahren (10 nm Enhanced Super Fin) bieten sie zudem bei Bedarf noch mehr Platz für größere Ausbaustufen der Iris-Xe-GPU. Neben der verbesserten Performance- und Effizienz gehen die Alder-Lake-CPUs auch bei der Zusammenarbeit mit sonstiger Hardware einen weiteren Schritt voran. Sie unterstützen sowohl die beschleunigte PCI-Express-5.0-Anbindung (x16) als auch DDR5-Arbeitsspeicher.
Intel plant drei verschiedene Klassen der Alder-Lake-Chips, deren minimal konfigurierbare TDP von 9 bis 125 Watt reicht:
Für ultramobile Geräte ist die kompakte BGA-Typ-4-Variante gedacht, die mit nur 28,5x19 Millimetern Fläche auskommt und 1,1 mm flach ist. Sie bringt zwei Performance- und acht Effizienz-Kerne sowie 96 Iris-Xe-Execution-Units (EU) für die Grafikleistung mit.
Etwas leistungsstärkere Notebooks werden mit den CPUs für den BGA-Typ-3-Sockel möglich. Auf einer Fläche von 50x25 Millimetern enthalten diese bis zu sechs Performance- und acht Effizienz-Kerne sowie ebenfalls 96 EUs. Beide mobilen Bauformen haben einen integrierten On-Package-Chipsatz und werden fest verlötet, um die Höhe zu minimieren.
Die Desktop-Prozessoren benötigen den LGA-1700-Slot sowie einen der neuen 600er-Chipsätze, somit also ein entsprechendes neues Mainboard. Auf Seiten der Grafik sind sie mit nur 32 EUs vergleichsweise schwach aufgestellt, da hier im Bedarfsfall von einer diskreten Grafikkarte auszugehen ist. Anders dürfte das künftig bei den entsprechenden APUs aussehen, über die bisher allerdings noch nichts verraten wurde. Im Desktop-Topmodell Core i9-12900K arbeiten jeweils acht Performance- und Energiespar-Kerne nebeneinander. Der Core i7-12700K muss sich mit halb so vielen Performance-Kernen, etwas weniger Cache und geringerem Takt begnügen. Auch im Core i5-12600K sind nur vier Performance-Kerne sowie lediglich sechs Efficient-cores nutzbar.
Zumindest auf dem Papier versprechen die neuen Intel-CPUs mit diesem neuen Architektur-Konzept einen deutlichen Fortschritt gegenüber all ihren Vorgängern – nicht nur hinsichtlich der Performance, sondern insbesondere auch bezüglich der Effizienz. Damit dürften sie auch die Lücke zu Apples Silicon zumindest schließen und den M1 in seiner aktuellen Ausbaustufe zu überholen.