Um die Cloud-Backup-Funktionen zu testen, wechselten wir in die DPaaS-Konsole, die nach dem gleichen Prinzip arbeitet wie der lokale Cohesity-Cluster. Wir fügten unser vCenter als neue Source hinzu und wählten anschließend eine Windows-VM aus, die direkt in der Cohesity-Cloud gesichert sein sollte. Zusätzlich installierten wir den Cohesity-Agenten auf einem physischen W2022-Server und fügten diesen als weitere Backup-Source hinzu. Als Policy kam für beide Systeme der Standard Silver für die tägliche Sicherung und zwei Wochen Aufbewahrung zum Einsatz. In der Cohesity-Konsole lassen sich die Backup-Jobs manuell starten und wir führten die neuen Sicherungstasks sofort aus. Alle Backups waren erfolgreich.
Für den Test des Fort-Knox-Service wollten wir diese Option beim Standard-VM-Backup-Job hinzufügen. Die Verbindung des Cohesity-Clusters mit dem Cloud-Dienst war aber zunächst nicht möglich, weil hierfür mindestens die Software-Version 6.8 installiert sein muss. Unsere aus dem OVA-Template erzeugte Cohesity-Appliance hatte nur die Version 6.6. Nachdem wir das System über das Update-Menü auf Version 6.8 gehoben hatten, konnten wir Fort Knox als zusätzliches Backup-Ziel einrichten und die primären Backup-Daten als zweite Sicherungskopie erfolgreich in den Fort Knox Cloud Vault übertragen.
Um die Wiederherstellungsfunktionen von Cohesity zu testen, führten wir sowohl mit den von der Cohesity-Appliance im Testnetz lokal gesicherten Servern als auch mit den per Cloud-Service gesicherten Systemen mehrere Restores durch. Der Single File Restore (SFR) funktionierte mit beiden Backup-Umgebungen fehlerfrei. Wir hatten hierfür mehrere Testdatenverzeichnisse auf die Windows-Server kopiert, die der nächtliche Backup-Job gesichert hat. Für den Restore-Test löschten wir zwei Unterverzeichnisse und öffneten dann in der Konsole das Menü für die SFR-Wiederherstellung. Hier navigierten wir über die Browse-Funktion zu den beiden gelöschten Verzeichnissen, markierten diese und klickten auf den Recover-Button. Anschließend schrieb Cohesity die Dateien aus dem Backup erfolgreich an ihren ursprünglichen Ort zurück. Ältere Dateiversionen lassen sich durch Auswahl des gewünschten Recovery Points wiederherstellen.
Die Auswahloptionen für die Rücksicherung einzelner Dateien und Verzeichnisse sind etwas umständlich zu bedienen, weil es kein Auswahlmenü für die komplette Verzeichnisstruktur inklusive aller Unterverzeichnisebenen gibt, sondern der Backup-Administrator mit der Browse-Funktion immer nur innerhalb eines Verzeichnispfades navigieren kann. Nach der ersten Auswahl besteht immerhin die Möglichkeit, über die Suchfunktion weitere Dateien und Verzeichnisse zum Restore-Job hinzuzufügen. Mit der Image-Mount-Funktion bietet Cohesity einen alternativen Weg für SFR. Der Backup-Administrator kann über den Image-Browser die Dateien herauskopieren, was bei unserem Test problemlos funktionierte. Die Wiederherstellung eines kompletten Windows-Servers testeten wir mit einer 2019-VM. Wir löschten die VM mit dem Befehl Delete from disk aus dem vCenter. Anschließend wählten wir im Recover-Menü der Cohesity-Appliance die Option Virtual Machine und starten den Restore. Nach gut zehn Minuten hatte Cohesity die komplette VM aus dem Backup wiederhergestellt, sie automatisch im vCenter hinzugefügt und den Windows-Server erfolgreich hochgefahren. Den gleichen Restore-Test führten wir mit der W2016-VM durch, die per DPaaS direkt in die Cohesity-Cloud in Frankfurt gesichert wurde. Auch diese VM löschten wir vollständig aus dem vCenter und starteten anschließend in der DPaaS-Konsole die Wiederherstellung. Die Rücksicherung war ebenfalls erfolgreich, dauerte allerdings dreieinhalb Stunden, weil der komplette Windows-Server aus dem Backup über eine 50-MBit/s-Leitung von Frankfurt zum Testlab in München zu übertragen war.
Die von Cohesity in der Cloud bereitgestellten Data-Management-Services bieten Unternehmen eine große Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Datensicherungsstrategie und sind eine sinnvolle Ergänzung für Anwender, die Cohesity-Backup-Lösungen im eigenen RZ einsetzen. Unternehmen können mit DPaaS ihr Backup auch komplett in die Cloud auslagern.