Doch nicht nur MSH, auch die Online-Konkurrenz, die den Elektronik-Händler zu seiner Restrukturierung genötigt hat, präsentiert mit ihren aktuell eröffneten Filialen neue Konzepte für die Verkaufsfläche. Der ehemals reine Etailer Cyberport ist schon lange mit eigenen Filialen in Fußgängerzonen präsent und positioniert sich mit seinem neuesten Standort in München als Digital-Lifestyle-Anbieter. Statt auf Angebote in Discounter-Manier und Palettenware setzt Cyberport in seinem neuen Store auf Übersichtlichkeit, Beratung und vor allem auf eine enge Verzahnung zwischen der Filiale und dem eigenen Online-Shop. Tablets, Smartphones und Notebooks auf der Präsentationsfläche ermöglichen den direkten Zugriff auf Cyberport.de und zeigen zudem ihren Preis und Spezifikationen direkt auf dem Bildschirm an. Zudem können Kunden alle Produkte auch im eingeschalteten Zustand samt ihrer Online-Funktionalität nutzen und ausprobieren.
Auch im neuen Cyberport-Store kommt ein ähnliches Konzept wie die neue Online-Wall im Ingolstädter Media-Markt zum Tragen. An einer neuen Innovationswand können Kunden Produkte per Gestensteuerung betrachten und sich über zusätzliche Services informieren. Gleichzeitig bietet die neue Cyberport-Filiale für ihre Kunde eine Lounge, wenn diese sich ausführlicher mit ihrem neuen Wunschprodukt vor dem Kauf beschäftigen wollen. Cyberport-Geschäftsführer Jeremy Glück spricht gegenüber CRN von einem guten Kundenfeedback. »Insgesamt haben wir etwa 30.000 Besucher im Store gehabt«, so Glück. Kunden seien nicht ausschließlich wegen der Eröffnungsangebote in die neue Filiale in München gekommen. »Die Verweildauer war sehr hoch«, kommentiert der Manager.
Wie bei Media Markt ist das neue Cyberport-Konzept im Mona-Einkaufszentrum alles andere als ein Testballon. »Für den kommenden Store in Wien werden wir diese Neuerungen aufgreifen aber auch stetig weiterentwickeln«, verspricht der Cyberport-Chef. Auch bestehende Filialen sollen von dem neuen Konzept profitieren, die Änderungen dort nach und nach eingeführt werden. »Der Consumer-Electronics-Kunde hat heutzutage im Internet Zugriff auf sämtliche Informationen zu einer Vielzahl von Produkten und informiert sich selbstständig«, so Glück. Die zukünftige Hauptaufgabe der Filialen besteht dem Cyberport-Chef zufolge, dem Kunden auf Wunsch eine persönliche und zielgerichtete Beratung zu bieten. Auch für Glück ist eine möglichst große Verkaufsfläche nicht mehr der Schlüssel zum Erfolg: »Um diesem Bedürfnis zu entsprechen, bedarf es jedoch keiner großen Ladenflächen.« Wichtig dagegen sei ein angenehmes, übersichtliches und inspirierendes Kaufambiente.