Online-Shop und Filiale verschmelzen

Der Wandel am Point of Sale ist da

5. November 2014, 15:56 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Der PoS der Zukunft

»Die Händler, die sich nicht umstellen, werden wohl nicht überleben.«
»Die Händler, die sich nicht umstellen, werden wohl nicht überleben.«
© Cancom

Im Gegensatz zu den aktuellen Konzepten von Media-Saturn und Cyberport geht der neue »Weshop« in München noch einen Schritt weiter. Der Konzeptstore entstand in Zusammenarbeit der Serviceplan-Gruppe mit dem Shopbauer Vitrashop und Cancom als Systemintegrator. Zudem sind als Hersteller Cisco, Apple, NEC und die Cancom-Tochter Glanzkinder mit an dem Projekt beteiligt. Neben der engen Verzahnung der Vertriebskanäle spielt hier die persönliche Kundenansprache eine besondere Rolle. Deshalb interagiert der Shop eng mit den Smartphones der Kunden. So reagieren die Preisauszeichnungen im Schaufenster, wenn ein Kunde samt entsprechender digitaler Kundenkarte auf dem Smartphone vor dem Fenster steht. Neben einer persönlichen Ansprache können die Preise an persönliche Rabatte des Kunden angepasst werden. Zusätzlich sorgen mobile Beacons im Store dafür, dass das Smartphone des Kunden oder Digital Signage-Lösungen im Shop ihn auf entsprechende Angebote bei Produkten hinweisen, in deren Nähe er sich befindet.

Auch im Weshop setzt man auf eine kleine Ladenfläche, die statt großer Produktauswahl interaktiv und ansprechend gestaltet ist. »Oftmals reicht es, wenn der Händler 20 Prozent der Ware, mit der den meisten Umsatz macht, am PoS selbst ausstellt. Nischenprodukte im Sortiment können dann über die eingebundene E-Commerce-Plattform dargestellt werden«, berichtet Werner Schwarz, Director Solution Sales bei Cancom im Gespräch mit CRN. So würden für Händler auch wieder Filialstandorte in Toplagen wie Fußgängerzonen oder auch Flughäfen erschwinglich, wenn er die Verkaufsfläche auf diese Weise klein halten könne.

Auch die zum Shop gehörende App spielt eine große Rolle. Über sie sollen Kunden nicht nur ihren digitalen Warenkorb verwalten und diesen bezahlen können, sie soll auch die persönliche Beratung per Video-Chat über das Radio möglich machen. Das neue Konzept soll alle bisherigen Touchpoints, an denen der Kunde mit dem Händler kommuniziert, auf der Verkaufsfläche selbst vereinen. »Der Kunde unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Vertriebskanälen. Diesem Umstand muss der Handel Rechnung tragen«, meint Schwarz.

Schwarz betont zudem, dass das Weshop-Konzept auch für kleine Händler interessant ist. Mit seinen »Smart-Retail-Solutions« hat Cancom ein Portfolio für den PoS geschaffen, das auf vielen einzelnen Standards basiert, die sowohl nach oben als auch nach unten skalierbar sind. Zudem müssen Händler nicht das gesamte Konzept auf einmal umsetzen, sondern können nach und nach einzelne Module aus dem Cancom-Portfolio integrieren und auf ihrer Ladenfläche umsetzen. Ein weiterer Vorteil des Modularkonzepts mit vielen Standards ist die schnelle Realisierbarkeit. Von der Konzeption bis hin zum Rollout sollen laut Schwarz nur wenige Wochen nötig sein.

Viel wichtiger für den Erfolg ist dem Cancom-Manager zufolge die Einstellung im Unternehmen selbst. Diese müssten den vernetzten Omni-Chnannel-Ansatz leben, damit die Zusammenführung der Kanäle auch am PoS richtig funktioniere.


  1. Der Wandel am Point of Sale ist da
  2. Lifestyle statt Palettencharme
  3. Der PoS der Zukunft
  4. Maßnahmen der Verbundgruppen

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Synaxon

Weitere Artikel zu CANCOM a+d IT Solutions GmbH

Weitere Artikel zu Electronic Partner

Weitere Artikel zu Media-Saturn

Weitere Artikel zu cyberport.de GmbH

Matchmaker+