Anhaltende Allokationen im Komponentenmarkt

Die große Flash-Krise

11. Mai 2017, 16:04 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

OEMs und Großabnehmer bevorzugt

Teurer Flash-Speicher steckt in vielen gefragten Produkten vom Smartphone bis zur SSD
Teurer Flash-Speicher steckt in vielen gefragten Produkten vom Smartphone bis zur SSD

Alleine im ersten Quartal haben sich entsprechende Speicherkomponenten um mehr als 30 Prozent verteuert. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. Sowohl Marktforscher, Hersteller, Distributoren als auch Händler rechnen damit, dass die Flash-Preise in den nächsten Monaten noch weiter deutlich steigen. Erst im dritten oder gar vierten Quartal wird ihnen zufolge der Spitzenwert erreicht sein, ab dem sich die Situation wieder etwas entspannen kann. Aufgrund der angestauten Bugwelle nicht erfüllter Aufträge werden sich die Preise auch dann nur sehr langsam wieder normalisieren. Aber auch bei Displays gibt es momentan immer wieder Lieferschwierigkeiten. Vor allem bei der Umstellung auf höhere Auflösungen wie 1080p hinkt die Produktion der Nachfrage derzeit hinterher. Ein weiteres Bauteil, das derzeit knapp ist, ist der Akku. Dies liegt unter anderem daran, dass Elektroautohersteller riesige Kapazitäten von den Herstellern aufkaufen.

Während die Preissteigerungen bei einigen Komponenten wie Grafikkarten weitgehend durch die solide Marge aufgefangen werden können, gibt es für die knapp kalkulierenden PC-Hersteller nur zwei Auswege aus diesem Dilemma. Entweder erhöhen sie die Preise für ihre Systeme, oder sie reduzieren die Ausstattung. Fast alle großen Hersteller haben bereits entsprechend reagiert und rechnen mit weiteren Anpassungen im Laufe des Jahres. In ihrer Kombination treffen diese Verknappungen ausgerechnet den Bereich der gefragten Notebooks und Ultramobilen PCs am stärksten. Hier sind deshalb die größten Preissprünge zu erwarten.

Besonders problematisch ist die aktuelle Lage für kleinere Hersteller und Assemblierer. Die Produzenten der Bauteile erfüllen zunächst ihre festen Lieferverträge mit den Großkunden. Diese wiederum bevorzugen vor allem ihre Business-Produkte, um einerseits ihre wichtigsten Kunden nicht zu verprellen und andererseits auch die dort üblicherweise besseren Margen mitzunehmen. Damit treffen die Preissteigerungen kleine Hersteller und Consumer-Produkte noch deutlich schwerer. »Der Channel wird in dieser Situation bei der Warenversorgung leider gegenüber den OEMs benachteiligt«, bestätigt Björn Siewert, Geschäftsführer von Siewert & Kau, und ergänzt: »Überdies gewinnt man den Eindruck, dass angesichts des starken Wachstums in Asien der europäische Markt für viele US-Anbieter nicht mehr eine so starke Bedeutung hat. Vor allem China wird inzwischen bevorzugt mit Komponenten versorgt.«


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