In Deutschland wurden im ersten Quartal 2011 deutlich weniger Computer verkauft als im Vorjahreszeitraum. Die Consumer-Nachfrage ist schwach, die Lager sind noch mit Beständen aus dem Weihnachtsgeschäft gefüllt.
Die Nachfrage nach PCs ist europaweit im ersten Quartal 2011 deutlich eingebrochen. In Deutschland mussten die Computer-Hersteller dem Marktforschungsinstitut Gartner zufolge einen Markteinbruch von 16,5 Prozent verkraften – der erste zweistellige Rückgang seit zehn Jahren. Damit setzt sich der Negativtrend aus dem vierten Quartal 2010 fort, da waren die Verkäufe »nur« um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das Weihnachtsgeschäft hatte die Erwartungen vieler Hersteller nicht erfüllt. Die zu optimistischen Forecasts sind jetzt noch im Channel zu spüren. Die Distributoren berichten von vollen Lagern bei den Kunden: »Die Lager unserer großen Kunden sind voll und der Markt ist aktuell sehr preisgetrieben«, berichtet Wolfgang Jahnsen, Business Unit-Leiter PC-Systeme bei Tech Data. Seit kurzem sind zudem die ersten Notebooks mit Intels Sandy Bridge-Prozessoren verfügbar und Geräte mit der Vorgänger-Plattform nur noch mit erheblichen Preisabschlägen loszuschlagen.
Hauptursache des massiven Absatzeinbruches ist jedoch die Kaufzurückhaltung der privaten Endverbraucher. Hans-Jürgen Schneider Vertriebsleiter des Consumer Electronics-Spezialdistributors Dexxit, kann das nur bestätigen: »Im ersten Halbjahr dieses Jahres spüren wir eine starke Kaufzurückhaltung im Consumer Bereich.«
Der Rückgang trifft nicht alle Hersteller gleichermaßen. Die stärksten Rückgänge verzeichneten im ersten Quartal vor allem Consumer-lastige Brands wie Acer. Die Taiwanesen verkauften in Deutschland 45 Prozent weniger Rechner als im Vorjahresquartal und mussten die Marktführerschaft wieder an Hewlett-Packard abgeben.
Einen Bericht zur aktuellen Lage im PC-Markt lesen Sie in der CRN-Ausgabe 21/2011, die am Donnerstag erscheint!