ICT CHANNEL: Steigt durch die Mobilisierung der Arbeitswelt auch die Nachfrage nach Mietmodellen, weil Unternehmen etwa versuchen, die Lockdowns mit geliehenen Geräten zu überbrücken?
Bleicher: Definitiv. Auch im Bereich Miet-IT konnten wir mit Partnern diverse Projekte realisieren und refurbished IT zeitweise dem Markt zurückführen. Einige Partner überzeugte die Qualität ihrer Mietgeräte so sehr, dass sie diese direkt nach Ablauf der Mietzeit übernommen haben. Aufgrund der aktuellen Situation wird die Nachfrage an geliehenen Geräten nicht weniger werden und bei uns weiterhin im Portfolio eine Rolle spielen.
ICT CHANNEL: Wie gut konnten und können Sie ihre Partner noch versorgen und inwieweit spielen dabei auch Faktoren wie die Lockdowns und Hygienevorschriften eine Rolle?
Bleicher: Durch langjährige und zuverlässige Partnerschaften konnten wir die schwierige Versorgung verhältnismäßig gut überwinden und Belastungsspitzen standhalten. Jedoch wurden einige Projekte aufgrund der Neuwarenknappheit aber auch durch Hygienekonzepte vorerst gestoppt. Viele Unternehmen reduzierten den Zutritt sowie Lieferungen oder in unserem Fall Abholung von Waren auf ihrem Gelände, auf das Minimum. Das führte dazu, dass die ausgemusterte IT nicht wie vereinbart abgeholt und in unserem Technologie Center aufbereitet werden konnte, sondern beim Kunden als Reserve eingelagert wurde. Durch unsere Räumlichkeiten ist es uns möglich, durch genügend Abstand, Maskenpflicht und Schichtsysteme, zum Beispiel bei Pausenzeiten, unsere Produktion weiterhin fortzuführen. Home-Office im kaufmännischen Bereich gehörte bereits vor der Pandemie zum Standard bei bb-net, wodurch es auch hier für Kunden und Partner keine Service- oder Kontakteinschränkungen gab oder geben wird.
ICT CHANNEL: Was bedeuten diese Veränderungen für den Einkauf und damit die nahe Zukunft? Wird der Nachschub an mobilen Geräten noch knapper, während Desktops in Hülle und Fülle zu haben sind?
Bleicher: Die größte Herausforderung im IT-Remarketing Sektor ist die Beschaffung der Ware. Je mehr Unternehmen ihre gebrauchte Hardware einlagern, umso schwieriger die Beschaffung. Die Problematik innerhalb der Neuwarenverfügbarkeit von Hardware hat sich einigermaßen stabilisiert, was dazu führt, dass wieder mehr ausgemusterte IT an Refurbisher übergeben werden und die Beschaffung etwas leichter wird. Der Trend zu mobilen Endgeräten im Vergleich zu Desktops ist klar zu erkennen und wird vermutlich nicht abflachen, sondern noch weiter steigen.