Apple kündigt »One more thing« an

Erste Macbooks mit »Apple Silicon«-CPU erwartet

3. November 2020, 8:25 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das verändert sich mit der ARM-Architektur für Macs

Apple will mit der Silicon-Plattform mehr als nur die CPU austauschen
© Apple

Für Apple und auch die Kunden bringt diese Strategie einer einheitlichen Plattform einige Vorteile mit sich. Vor allem vereinfacht sie die Softwareentwicklung erheblich, indem die gleiche Version für iOS, iPadOS und MacOS nutzbar wird. Gleiches gilt auch für die Einbindung und Absicherung der Geräte in Unternehmens-Infrastrukturen, die dann über alle Apple-Geräte hinweg kongruent erfolgen kann. Darüber hinaus verspricht Apple den Nutzern in zahlreichen Gebieten mehr Performance als mit den bisherigen Intel-Chips. Dazu gehört eine längere Akkulaufzeit genauso, wie auch die reine Rechenleistung sowie KI-, AR- und Machine Learning-Prozesse.

Inwieweit sich diese Versprechen in der Realität auch halten lassen, und ob der Übergang zu einer neuen Architektur für alle so reibungslos wie erhofft verläuft, wird allerdings spannend. Während etwa der beworbene geringere Akkuverbrauch von ARM-Architekturen nicht bezweifelt werden kann, wird der Unterschied in einer anspruchsvolleren Nutzungs- und Softwareumgebung als auf einem Smartphone sicherlich ein gutes Stück zusammenschrumpfen. Wie performant ARM-Architekturen sein können, beweisen sie inzwischen auch in mehreren Supercomputern. Allerdings gilt auch hier, dass das Einsatzszenario auf einem mobilen Arbeitsgerät ganz andere Workloads und Voraussetzungen bietet. Hinzu kommt, dass die Macs damit zwar deutlich näher an ihre hauseigenen Geschwister rücken, sich aber gleichzeitig ein gutes Stück von der eben doch noch dominierenden x86- beziehungsweise Wintel-Welt entfernen. Das könnte beispielsweise dazu führen, dass x86-Software auf der neuen Plattform Probleme breitet oder zumindest schlechter ausgeführt wird als bisher. Als Abhilfe dafür integriert Apple extra den Emulationslayer »Rosetta 2«, dessen Fähigkeiten anhand einer Demo mit dem x86-Spiel »Shadow of the Tomb Raider« bewiesen werden sollte. Das gelang jedoch nur sehr eingeschränkt. Zwar lief das Spiel, allerdings war eine flüssige Darstellung nur mit sehr geringen Auflösungen möglich. Ähnliche Probleme hatten sich immerhin in den letzten Jahren auch immer wieder bei Microsofts Bestreben gezeigt, Windows 10 auf die ARM-Plattform zu bringen. Zwar gab es hier einige Fortschritte, aber noch immer ist das Gesamtbild vor allem von vielen Einschränkungen und einem Performanceverlust geprägt.

Andere Hürden wie der Umstand, dass die Zahl der Container-Lösungen für ARM zumindest derzeit noch recht bescheiden ist, dürften sich mit der Zeit von selbst erledigen. Gerade bei den vielen Power-Usern der Macbook-Pros könnte Apples Umstieg damit aber etwas holprig werden. Zumal mit der neuen Architektur ein weiteres Feature wegfällt, das gerade in dieser Nutzergruppe verbreitet ist: Dual-Boot mit Windows ist damit nach derzeitigem Stand nicht mehr möglich.

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