Herstellerprofile sind sicher hilfreich, aber wir dürfen nicht zu viel davon erwarten. Denn erstens zeigt auch dieser Test wieder, dass entsprechende ICC-Profile keinesfalls für alle Drucker und Papiere verfügbar sind. Für den Epson Photo 1400 suchten wir die benötigten Profile vergebens, auch auf der Epson-Website selbst wurden wir nicht fündig. Für die beiden anderen Drucker gab es jeweils keine Ilford-Profile.
Wenn es für die gewünschte Kombination ein ICC-Profil zum Download gibt, sind die entsprechenden Druckergebnisse durchwegs gut. Wobei aber sehr genau auf alle Details geachtet werden muss. Ein ICC-Profil für PK-Tinte (Photo Schwarz) bringt ein ganz anderes Ergebnis als ein ICC-Profil für MK-Tinte (mattes Schwarz), auch wenn es für den gleichen Drucker ist. Das Beispiel auf Seite 52 verdeutlicht den Zusammenhang eindeutig: Der Versuch, Hahnemühle „Photo Rag 308g“ im Canon Pro 9500 Mark II mit der Einstellung „matte Papiere“ zu bedrucken, ging kräftig daneben. Nur bei der Einstellung „feiner Kunstdruck Photo Rag“ wird eine sehr gute Qualität erreicht. Allerdings gibt es dann eine Meldung, dass oben und unten ein 35 mm breiter, unbedruckter Rand erforderlich ist. Das muss natürlich schon beim Festlegen der Bildgröße berücksichtigt werden.
Doch selbst die Profile der Papierhersteller bringen nicht das Maximum an Druckqualität, zu dem Drucker, Tinte und Papier eigentlich in der Lage wären. Es sind eine ganze Reihe von Faktoren, die eine bessere Abstimmung zum derzeitigen technischen Stand nicht zulassen. Fertigungstoleranzen und sub-jektive Faktoren können nur bis zu einem gewissen Grad durch Hard- und Software im Vorfeld kompensiert werden.