Vernetzung statt Pixelzählerei

Fotobranche muss von Smartphones lernen

20. September 2016, 16:37 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Vom Massen- zum Spezialistenmarkt«

Die G-Modelle von Canon sind ein Paradebeispiel für »Edelkompakte«, mit denen die Hersteller versuchen, Mobilität mit guter Abbildungsqualität und zahlreichen Profi-Features zu kombinieren, und diese damit bei anspruchsvollen Prosumern als ideale Reise- und Immerdabei-Kamera zu etablieren. Große Sensoren wie das 1,0-Zoll-CMOS-Exemplar mit einer Auflösung von 20,2 Megapixeln versprechen weniger störendes Rauschen auch bei hohen ISO-Werten. Zusammen mit lichtstarken Objektiven wie im Falle der Modelle der G-Serie, das über eine maximale Offenblende von 2.8 verfügt, können auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen gute Bilder geschossen werden, ohne gleich auf lange Belichtungszeiten und somit zwangsläufig auf Stative angewiesen zu sein. Zudem ist das Gehäuse im Gegensatz zu Einsteigermodellen gespickt mit zahlreichen Knöpfen und Wahlrädern, die den Schnellzugriff auf allerlei wichtige Parameter wie ISO-Werte, Weißabgleich, Belichtungszeit oder Blendenöffnung erlauben. So viele Profi-Features auf kleinem Raum haben allerdings auch ihren Preis. Canon ruft beispielsweise für die seit Februar dieses Jahres erhältliche »G7X Mark II« eine unverbindliche Preisempfehlung von 685 Euro aus.

Dass solche Edelkompakten trotz ihrer ambitionierten Preise keineswegs Ladenhüter sind, zeigen nicht nur die immer wieder erscheinenden Neuauflagen der G-Modelle von Canon. Mit Nikon will das zweite Kameraschwergewicht in den lukrativen Markt einsteigen. Doch die bereits für Mai und Juni dieses Jahres angekündigten Modelle werden wohl noch nicht auf der bald stattfindenden Branchenmesse Photokina in Köln präsentiert werden können. Offiziell ist man bei Nikon noch nicht mit den Qualitätsergebnissen zufrieden, was weitere Entwicklung erforderlich mache. Inoffiziell könnte die Verzögerung durchaus mit dem bereits angesprochenen Erdbeben in Kumamoto in Zusammenhang stehen. Auch die Preise für Nikons DL-Serie werden kein Pappenstiel sein und sich an Canons G-Serie orientieren. Im Gegenzug bedeuten hohe Preise für den Fachhandel anständige Margen.


  1. Fotobranche muss von Smartphones lernen
  2. Erdbeben führt zu ­Lieferengpässen
  3. »Vom Massen- zum Spezialistenmarkt«
  4. Erfolgsmodell ­Systemkamera
  5. Handel »zwischen den Kundenstühlen«
  6. Vernetzung und Ökosystem

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