Vernetzung statt Pixelzählerei

Fotobranche muss von Smartphones lernen

20. September 2016, 16:37 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Vernetzung und Ökosystem

Markus Hillebrand, Manager Communications und Public Relations von Nikon
Markus Hillebrand, Manager Communications und Public Relations von Nikon
© Nikon

Der Markt für Digitalkameras und Zubehör war schon in den letzten Jahren kein leichter. Die Situation wurde mit dem folgenschweren Erdbeben in Kumamoto nicht besser. Neuheiten müssen nicht nur umfangreiche Konnektivität bieten, sondern vor allem auch bei der Software zulegen. Hier sind also in erster Linie die Hersteller gefragt. Aber auch der Handel muss sich von der reinen Pixelzählerei verabschieden und Vernetzungsmöglichkeiten neuer Digitalkameras in den Vordergrund stellen. Schon jetzt verfügen vor allem die höherpreisigen Geräte über zahlreiche Verbindungsoptionen wie NFC, Blue­tooth und WLAN und können per App mit dem Smartphone verbunden werden. Zusammen mit der Bildqualität hat die Branche damit genug Argumente, um den Smartphoneaffinen Kunden von modernen Digitalkameras zu überzeugen.

Diese Herausforderung nimmt auch Markus Hillebrand, Manager Communications und Public Relations von Nikon, an: »Das Thema Fotografie hat in jüngster Zeit in all seinen Facetten für den Konsumenten enorm an Bedeutung gewonnen. Es wird ja so viel fotografiert wie nie zuvor.« Bereits heute vernetze Nikon mit der »SnapBridge« Konnektivität, basierend auf Blue­tooth Low Energy, Nikon Kameras mit smarten Geräten, so dass Bilddaten im Hintergrund automatisiert und stromsparend übertragen würden – übergangslos und permanent.
Bei alldem nicht zu vergessen: Digital Imaging ist nicht nur Fotografie, denn optische Entwicklungen kommen auch in vielen vertikalen Märkten zum Einsatz. »Zu Olympus gehört ja nicht nur der Bereich Consumer Products, sondern auch Medical Systems und Scientific Solutions. Und in allen Bereichen spielen Imaging-Technologien und Optiken bereits in der Produktentwicklung eine bedeutende Rolle«, so Olympus-Manager Kreuter. Von Video- und Bildgebungssystemen in der Medizin bis hin zu Mikroskopiesystemen für die Materialwissenschaft und industriellen Endoskopen – überall fänden sich Entwicklungen aus dem Bereich Consumer Products und umgekehrt.

Auch Schneider betont, dass die Digital Imaging-Branche und der angeschlossene Handel sich nicht nur auf die Kernkompetenz Fotografie versteifen sollten. »Digitale Kameras und entsprechendes Zubehör bilden schon seit Langem nur eines der Standbeine des Imaging-Marktes. Im Bereich Security spielen Webcams oder gar Securitycams eine immer wichtigere Rolle, die auch von weniger technikaffinen Kunden verstanden, bedient und deshalb auch immer häufiger nachgefragt werden.« Veranstaltungen wie die Gamescom und die IFA hätten gezeigt, dass Virtual Reality im Gaming-Bereich durchstarte. VR werde letztendlich durch neueste Imaging-Technologie erzeugt und wiedergegeben. »Die dazu benötigten Produkte sind prädestiniert für den Verkauf über kundige Foto- oder Imaging-Spezialisten.«


  1. Fotobranche muss von Smartphones lernen
  2. Erdbeben führt zu ­Lieferengpässen
  3. »Vom Massen- zum Spezialistenmarkt«
  4. Erfolgsmodell ­Systemkamera
  5. Handel »zwischen den Kundenstühlen«
  6. Vernetzung und Ökosystem

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