ICT CHANNEL: Gab es abseits der Notebooks einen ähnlich positiven Effekt auch bei weiteren Produkten und Services?
Büchle: Die zertifizierte Datenlöschung wird bei uns vor allem durch Unternehmen und Behörden immer stärker nachgefragt: Durch die Pandemie hat es einen Digitalisierungsschub gegeben – dort wo digitalisiert wird, werden immer auch Daten erfasst. Und Hackerangriffe nehmen zu. Eine zuverlässige Datenvernichtung inklusive der dazugehörigen IT-Sicherheitslogistik gewinnt dadurch an Bedeutung und Relevanz.
Ein weiterer Mehrwert, den wir unseren Partnern anbieten, ist die Möglichkeit ihre Klimaziele durch eine Zusammenarbeit mit uns – und die damit verbundene Zweitnutzung ihrer nicht mehr benötigten IT- und Mobilgeräte – schneller zu erreichen. Unternehmen, die ihre gebrauchte Hardware ohne Prüfung auf Wiederverwendung ins Recycling geben, aber gleichzeitig Ziele zur Klimaneutralität kommunizieren, machen sich extrem angreifbar. Deswegen steigt aktuell generell die Nachfrage nach IT-Remarketing als Ersatz für IT-Recycling.
ICT CHANNEL: Wie sehr hat sich durch die Pandemie das Verhältnis von Nachschub und Auslieferungen verschoben?
Büchle: Zu den wirkungsvollen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gehörte die Verschiebung zahlreicher IT-Arbeitsplätze ins Homeoffice. Das hat die Nachfrage nach passender Hardware enorm befeuert. Wir haben es phasenweise im Wareneingang gespürt, dass manch ein geplanter Roll-Out von einem Unternehmen verschoben wurde, um die vorhandenen Geräte fürs Homeoffice ihrer Mitarbeitenden zu nutzen. Wir hätten im vergangenen Jahr noch mehr Kapazitäten zum Bearbeiten von Geräten gehabt, konnten aber trotzdem zu jeder Zeit die Nachfragen gut bedienen.
ICT CHANNEL: Müssen sich die Käufer dadurch auch im Gebrauchtmarkt bei einigen Gerätekategorien inzwischen auf Verknappungen einstellen, während andere – wie vielleicht Desktops – im Überfluss vorhanden sind?
Büchle: Als Refurbisher mit vielen langjährigen und guten Business-Partnern können wir trotz der Volatilität relativ gut planen – sowohl bei der Beschaffung als auch beim Remarketing. Ob Privatpersonen, Bildungseinrichtungen, Vereine oder B2B-Kundschaft, die Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Hardware ist enorm. Vor allem können wir unseren Großkunden größere Mengen einheitlicher Geräte anbieten und wissen auch, was kommt. Wenn ein Kunde größeren Bedarf an refurbished IT hat und nicht innerhalb von 6 Tagen seine Hardware benötigt, sondern in der aktuellen Lage ein wenig zeitlichen Puffer hat oder schon frühzeitig anfragt, dann können wir im Wareneingang auch vorausplanen und anstehende Lieferungen vorreservieren und die Bearbeitung priorisieren.
Ladenhüter haben wir keine, Desktops werden auch von unseren Großkunden stark nachgefragt. Schulen planen verstärkt mit Präsenzunterricht und investieren entsprechend in ihre Inhouse-Infrastruktur.