Nicht alle Anbieter konnten von dem Marktwachstum gleichermaßen profitieren, was an der Spitze des Weltmarktes zu einem Machtwechsel führte. Der fusionierte Megakonzern Dell EMC schaffte es erstmals nicht nur nach verkauften Servern, sondern auch nach Umsätzen an Platzhirsch Hewlett Packard Enterprise (HPE) vorbeizuziehen. Mit einem enormen Umsatzplus von fast 40 Prozent lag Dell EMC im vierten Quartal mit einem weltweiten Anteil von 19,4 Prozent hauchdünn vor HPE mit einem Umsatzanteil von 19,3 Prozent. Den größten Umsatzzuwachs schaffte jedoch der chinesische Konkurrent Inspur mit einem Plus von 127,8 Prozent im Jahresendquartal.
Nicht ganz so robust zeigte sich das Marktwachstum in der EMEA-Region, obwohl Gartner hier eine Umsatzplus von knapp 20 Prozent im vierten Quartal 2017 ermittelte. Die Verkauszahlen gingen im Jahresendquartal dagegen um knapp acht Prozent zurück. Das könnte den Schluss zulassen, dass die Kunden verstärkt höherwertige undd damit teurere Serversysteme anschaffen würden. Die Gartner-Analysten führen den Umsatzanstieg jedoch auf die anhaltenden Engpässe bei Schlüsselkomponenten zurück. Die Hersteller hätten den
Preisanstieg bei Komponenten an die Serverkunden weitergegeben und damit zwar ihre Umsätze erhöht, aber auch die Nachfrage gedämpft. Unternehmenskunden hätten aufgrund der hohen Preise Investitionen zurückgehalten, so Gartners Research Director Adrian O’Connell. Er geht davon aus, dass die Komponentenknappheit im Laufe des Jahres 2018 zwar nachlässt und damit auch die Serverpreise wieder nachgeben. Allein dadurch würde die Nachfrage aber nicht wieder anziehen. Stattdessen müssten sich die Hersteller in EMEA dann auch wieder auf rückläufige Umsätze einstellen.