Chancen in der Krise

Konsolidierung im Komponenten-Markt

28. März 2013, 14:55 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Gegen den Trend: Festplatten, Gaming und B2B

Dominic Schweitzer, Regional Sales Manager Central Europe des Herstellers PNY (Bild: PNY)
Dominic Schweitzer, Regional Sales Manager Central Europe des Herstellers PNY (Bild: PNY)

Doch wo es Schatten gibt, muss bekanntlich auch Licht sein: Einige Segmente, wie etwa spezielle Komponenten für Gaming bleiben von der PC-Schwäche weitgehend unberührt. Im Gegenteil: Sowohl Privat- als auch Unternehmenskunden investieren ihr Budget zwar derzeit lieber in den Kauf eines Tablets als eines neuen Notebooks oder Desktop PCs. Dies führt jedoch gleichzeitig dazu, dass sie ihre alten Rechner oft noch einmal partiell nachrüsten. Gegenüber CRN bestätigten mehrere Händler, dass die Nachfrage nach Komponenten in den ersten zwei Monaten des Jahres gut war. Besonders eifrig im Aufrüsten sind demnach Gamer und Enthusiasten sowie auch die Industrie. Statt sich bei jedem Technologiewechsel einen neuen Rechner zu kaufen, wird hier meist über Jahre hinweg oft sukzessive das komplette Innenleben ausgetauscht. Dementsprechend ist in diesen Bereichen bislang wenig vom Abwärtstrend im PC-Markt zu spüren. »Die PC-Markt-Krise hat hauptsächlich den Bereich der preissensitiven Low-End-PCs stark getroffen, aber auch Notebooks im unteren Preissegment erleben einen extrem starken Druck durch Tablets und Smartphones«, bestätigt Dominic Schweitzer, Regional Sales Manager Central Europe des Herstellers PNY Technologies gegenüber CRN. Endkunden mit hohen Ansprüchen an die Qualität und die Langlebigkeit ihrer Einzelbauteile bleiben aber trotz dieses mobilen Trends eine verlässliche Käufergruppe. Denn in High End-Segmenten wie dem Grafikdesign, dem Gaming und dem Videoschnitt bringen sowohl günstige Rechner als auch Tablets und Smartphones nicht die nötige Leistung und Bedienflexibilität, um den derzeitigen Ansprüchen gerecht zu werden. So zeigen sich die Verkaufszahlen entsprechender Produkte, laut Benjamin Schäfer von Enermax, eher unbeeindruckt von der drohenden Konkurrenz. Die Hersteller können dementsprechend ein angemessenes Preisniveau halten, ohne sich der Krise beugen zu müssen.

Im Bereich der Ressourcen-hungrigen Games ziehen aber schon neue Wolken am Himmel auf. Gerade hat Sony seine Playstation 4 vorgestellt und auch Microsofts Konsole der nächsten Generation steht schon in den Startlöchern. Viele Händler befürchten, die Spielekisten könnten den Absatz von Gaming-PCs und Komponenten drücken. Benjamin Schäfer geht allerdings vom Gegenteil aus. »Es ist zu erwarten, dass die Next Generation-Konsolen einen Aufschwung für den Markt der Gaming-Rechner bringen.« Dieser soll aus der verbauten Hardware in den Geräten resultieren. Stagnierten die Anforderungen neuer Spiele aufgrund der veralteten Komponenten in der Playstation 3 und der Xbox 360 in den vergangenen Jahren zusehends, ermöglicht die zeitgemäße Technik jetzt wieder eine Weiterentwicklung auf Basis der steigenden Performance. Letztendlich beeinflusst dieser Ruck auch den Komponentenmarkt, bringen die Publisher doch kaum mehr Exklusivtitel in die Regale, sondern veröffentlichen Games nur noch Plattform-übergreifend. Je mehr Leistung die neuen Spiele also einfordern, umso mehr ist davon auszugehen, dass auch PC-Besitzer ihre Rechner an die neuen Anforderungen anpassen und die Komponenten in den kommenden Jahren aufrüsten und modernisieren.


  1. Konsolidierung im Komponenten-Markt
  2. Gegen den Trend: Festplatten, Gaming und B2B
  3. Festplatten und Grafik
  4. Solid State Drives und Cloud-Lösungen
  5. Konkurrenz: Mobiler Markt

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