Chancen in der Krise
Konsolidierung im Komponenten-Markt
Fortsetzung des Artikels von Teil 4
Konkurrenz: Mobiler Markt
Laut IDC soll der Verkauf von Tablets bis 2016 jährlich um elf Prozent zunehmen. Und auch bei den Smartphones zeichnet sich ein ähnlich profitables Bild ab. Mag diese Entwicklung hin zu mobilen Geräten dem aktuellen PC-Absatz deutlich zusetzen, ist auf lange Frist aber wieder ein Wandel zu erwarten. »Derzeit stellt Mobile Computing eine große Konkurrenz für das PC- und Komponentengeschäft dar. Ist der Markt aber erst einmal gesättigt, wird sich ein deutlicher Rückgang einstellen«, prognostiziert Benjamin Schäfer von Enermax. Mobile Geräte könnten also eine weitaus kleinere Bedrohung für die Position der PCs darstellen, als zumeist angenommen. Speziell wenn sich Inhalte wie Ultra HD-Videos zukünftig im täglichen Gebrauch etablieren und die größere Leistung von Desktop-Rechnern erforderlich machen.
Diese Entwicklung könnte sich langfristig auch im Business-Bereich abzeichnen. Derzeit steigt die Anzahl von mobilen Devices in Unternehmen stark an. Eine Studie des IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gartner spricht vom Einsatz mobiler Devices in bereits mehr als neunzig Prozent aller Unternehmen im Juni des vergangenen Jahres. »Firmen sollten versuchen, ihre IT-Infrastruktur für die Angestellten zu `mobilisieren´ und der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden«, sagt Chae-Gi Lee, Research Director bei Gartner. Der Einsatz von Smartphones, Tablets und Notebooks birgt allerdings ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für empfindliche Daten und erfordert den Einsatz von MDM-Lösungen und die Versorgung mit firmeneigenen Geräten. Decken die Unternehmen die Nachfrage aber in den kommenden Jahren komplett, ist auch hier davon auszugehen, dass die PCs und deren Modernisierung durch Neuanschaffungen und Komponentenaufrüstung wieder in den Fokus rücken.
Trotz großer Umbrüche bleibt das Komponentengeschäft damit insgesamt ein lukratives Umfeld, wenn man sich auf das richtige Sortiment konzentriert. Die Nachfrage der Kunden nach qualitativ hochwertiger und leistungsstarker Hardware ist weiterhin gegeben und Käufergruppen wie Gamer, Grafiker und Video- und Bilddesigner liefern die nötigen Ansprüche und das Bewusstsein für entsprechend hochwertige Produkte. Aber es liegt auch in der Verantwortung der Händler, auf aktuelle Marktströmungen zu reagieren und das eigene Angebot – Service und Sortiment – neu auszurichten.
»Um von der aktuellen Markveränderung profitieren zu können muss der Fachhandel noch flexibler werden und neue Zubehörprodukte im Bereich Tablet-PCs und Smartphones in sein Sortiment aufnehmen. Zugleich sollte man die noch Upgrade-fähigen Geräte sowie Notebooks und PCs nicht aus dem Visier verlieren, denn auch hier gibt es noch reichlich Upgrade-Möglichkeiten, z.B. SSDs, externe Festplatten zum Speichern größerer Daten oder Backups.«, empfiehlt Schweitzer den Resellern. Fachhändler sollten den mobilen Markt also nicht nur als reine Konkurrenz für das klassische Geschäft betrachten, sondern dieses für neue Angebote und Lösungen nutzen.
Eine ähnliche Laufrichtung empfiehlt Benjamin Schäfer von Enermax. »Sowohl im Endkunden- als auch im Enterprise-Bereich sollte es das Ziel sein, die Total Costs of Ownership zu senken und ein gesteigertes Service-Angebot mit den Produkten einhergehen zu lassen. Qualität zahlt sich letztendlich aus.« Händler können also davon profitieren und die stärksten Auswirkungen der PC-Krise umgehen, wenn sie den Qualitätsgedanken an ihre Kunden weitergeben und damit den Absatz von hochwertigen Komponenten steigern.
- Konsolidierung im Komponenten-Markt
- Gegen den Trend: Festplatten, Gaming und B2B
- Festplatten und Grafik
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- Konkurrenz: Mobiler Markt
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