Lenovo steigt zum Server-Riesen auf

Lenovos großer Sprung ins Lösungsgeschäft

10. November 2014, 10:17 Uhr | Michaela Wurm
Ein neues Sahnestück im großen Lenovo-Kuchen - IBMs System x-Sparte
© Michaela Wurm/ICT CHANNEL

Mit der Integration von IBMs System x-Sparte steigt Lenovo zum drittgrößten Server-Hersteller der Welt auf - und bringt sich als künftiger Lösungsanbieter in Stellung. Auch im Cloud Business will der chinesische Konzern künftig mitmischen.

Knapp zehn Jahre nach der Integration von IBMs PC-Business verleibt sich Lenovo jetzt auch die x86 Server-Sparte von Big Blue ein. Die Integration der mehr als 7.000 Mitarbeiter-starken Sparte erfolgt in drei Wellen. Die erste ist bereits am 1. Oktober 2014 in den USA gestartet. In Europa und Deutschland geht es zum 1. Dezember weiter. Danach folgen die restlichen kleineren Länder.

Lenovos Server-Sparte, die in Deutschland gerade mal eine Handvoll Mitarbeiter beschäftigt, muss dann einen dicken Brocken verdauen. 140 IBM-Mitarbeiter kommen neu dazu - Entwickler, Sales-, Presales-, Service & Support-Mitarbeiter. Weil die Lenovo-Zentrale in Stuttgart dann zu klein wird, wird sie im April kommenden Jahres in ein neues Gebäude umziehen, berichtet Robert Pasquier, Executive Director und Head of SMB Germany/Austria. Außerdem werden zwei neue Niederlassungen in München und Frankfurt eröffnet.

Dass Lenovo auch diese Übernahme problemlos stemmen wird, daran hat Pasquier überhaupt keine Zweifel. Er war 2005 mit der PC-Sparte von IBM zu Lenovo gewechselt und hat den Integrationsprozess von Anfang an begleitet. Dabei sei er damals zunächst gar nicht begeistert gewesen, so einfach mitverkauft worden zu sein, wie er jetzt zugibt. Auch damals war die komplette Belegschaft der Sparte zu Lenovo gewechselt, so dass Kunden und Partner sofort mit ihren gewohnten Ansprechpartnern weiterarbeiten konnten. So werde es auch dieses Mal ablaufen, versichert Pasquier. Für die Partner würde sich nichts ändern: »Alle Programme und Incentives laufen weiter. Auch die Verträge bleiben bestehen.«

Lenovo übernimmt alle Produkte der System X-Sparte, dazu alle Mitarbeiter aus Sales, R&D, Service & Support. Dazu gehören auch sieben IBM-Fabriken und 34 Labs weltweit. IBM leistet für weitere fünf Jahre Service & Support für die System x-Systeme. Die gleiche Vereinbarung sei damals auch für die Think-PCs getroffen worden, für die IBM noch heute den Service leiste, berichtet Pasquier. Und aAuch für die Server darf Lenovo das IBM-Logo noch fünf Jahre weiterverwenden. Für die PCs galt die gleiche Abmachung. Lenovo ersetzte das Logo aber schon nach zwei Jahren durch das eigene.


  1. Lenovos großer Sprung ins Lösungsgeschäft
  2. Die Jagd auf IBMs Partner ist eröffnet
  3. Meilenstein für das Lösungsgeschäft

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