Der Server-Deal ist ein wichtiger Baustein in Lenovos strategischer Weiterentwicklung zum Lösungsanbieter. Der chinesische IT-Riese hat sein Portfolio konsequent ausgebaut - zunächst mit Tablets und Smartphones. Jetzt käme die Infrastruktur dazu und der nächste Schritt seien Cloud-Services, erläutert Pasquier. Bereits 2009 war Lenovo auch mit eigenen Servern gestartet. Richtig gepusht worden sei das Geschäft mit den dank eines Lizenzabkommens mit IBM produzierten Ein- und zwei-Wege-Server jedoch nicht. »Wir sind gut gestartet. Dann wurde das Geschäft aber wieder abgebremst, weil wir andere Prioritäten hatten,« so Pasquier. Mittlerweile sei Lenovo jedoch auch hier gut aufgestellt. »In China haben wir das von Anfang an durchgezogen. Dort sind wir heute die Nummer eins bei Density und Tower-Servern mit 30 Prozent Marktanteil.«
Trotzdem hat der Hersteller noch jede Menge Nachholbedarf. In Deutschland dümpelt der Marktanteil der Lenovo-Server im niedrigen einstelligen Bereich, gibt Pasquier zu. Das wird sich mit der Zusammenführung ändern, dann rückt Lenovo auf einen Schlag unter die führenden drei Server-Hersteller weltweit mit einem gemeinsamen Marktanteil von 14 Prozent.
Das eigene Server-Portfolio sei auf SMB fokussiert, IBMs System x-Produkte dagegen stark im Enterprise-Geschäft und daher die ideale Ergänzung, betont Pasquier. Lenovo könne IBMs Server-Business mit seinen Erfahrungen aus der PC-Produktion profitabel weitführen. Das bedeute aber nicht, dass Lenovo hier nur auf Masse setzen würde, stellt Pasquier klar: »Wir machen aus dem Server-Geschäft kein Volumen Business. Das ist reines Lösungsgeschäft.«
Für das künftige Lösungsgeschäft hat Lenovo bereits ein paar weitere Bausteine gesammelt. Pasquier nennt beispielsweise die Akquisition von Stoneware, dessen Cloud-Lösungen bei Lenovo künftig eine große Rolle spielen würden. Ebenfalls wichtig für die Weiterentwicklung zum Lösungsanbieter ist die Zusammenarbeit mit EMC. Im vergangenen Jahr hatte Lenovo mit dem Storage-Anbieter ein Joint Venture gegründet. An der OEM-Partnerschaft für EMCs SMB-Produkte wird sich nichts ändern. Auch wenn Lenovo künftig IBMs Storage-Produkte mitvertreibt. »Wir werden dann einfach beides verkaufen«, so Pasquier.