Education-Markt bei Also und Microsoft

»Lernkurve auf allen Ebenen der Bildungsteilnehmer«

16. April 2020, 13:30 Uhr | Martin Fryba
Simone Blome-Schwitzki ist Chief Customer Officer und Sprecherin des Management Boards bei Also Deutschland. Gregor Bieler ist General Manager One Commercial Partner Organisation bei Microsoft Deutschland.
© Also/Microsoft

Schulen sind für Hersteller Microsoft und Distributor Also eine wichtige Zielgruppe. Der 5-Milliarden-Euro schwere Digitalpakt lockt Systemhäuser. Zum »Ruck durch die deutsche Bildungslandschaft« befragt CRN Simone Blome-Schwitzki und Gregor Bieler.

CRN: Home Schooling ist das Gebot der Stunde. Reiben Sie sich nicht die Augen, wenn Sie sehen, wie schnell Schule plötzlich Digitalisierung umsetzt?
Gregor Bieler: Ich bin begeistert, was Bildungseinrichtungen schon Erstaunliches geleistet haben – hier können wir in dieser schwierigen Situation gemeinsam wirklich etwas bewirken. Wir haben die Aufgabe, die jetzt notwendige Technologie schnell zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig die Expertise verschiedener Bereiche zusammenzubringen. Genau das tun wir gerade mit unserem starken Partnernetzwerk: Wir helfen Bildungseinrichtungen jeder Größe, die wichtigen digitalen Fähigkeiten aufzubauen und damit Bildung als Ganzes aufrechtzuerhalten – angefangen beim Fernunterricht in Schulen bis hin zur Administration beim Semesterstart.

 

CRN: Der Masterplan für mehr Digitalisierung an Schulen heißt seit Mai 2019 Digitalpakt: Fünf Milliarden Euro sollen in Schul-IT fließen. Merken Sie eine anziehende Nachfrage?
Simone Blome-Schwitzki: Natürlich brauchen solche Projekte immer eine gewisse Vorlaufzeit, bis sie voll zum Tragen kommen. Wir können zwar sagen, dass wir einen Anstieg sehen, sowohl von Beratungs-Gesprächen als auch der daraus resultierenden Nachfrage nach Produkten. Aber sie dürfte durchaus deutlicher ausfallen. Der Schwerpunkt lag dabei bei den Geräten, die wir in die Schulen liefern. Wir gehen davon aus, dass die augenblickliche Situation die Digitalisierung des Unterrichts stark vorantreiben wird.

Bieler: Verschiedene Partner haben sich auf den Bildungsmarkt konzentriert und arbeiten eng mit Microsoft zusammen. Dazu zählen Systemhäuser, die sich auf Ausschreibungen konzentrieren. Dies beinhaltet das klassische Lizenzgeschäft, aber auch Themen wie Hardware oder Cloud. Daneben gibt es ISVs, die auf Basis von Microsoft-Technologie eigene Lösungen anbieten, beispielsweise  Lern- oder Schulmanagementlösungen. Auch unsere OEM Partner und Fachhändler bedienen Schulen vor Ort und betreuen sie durch spezielle Bildungsangebote von Distributionspartnern. Der Digitalpakt hat dazu geführt, dass sich Partner aus dem In- und Ausland strategisch neu auf Schulen ausrichten und dass wir mit unseren Lösungen eine steigende Nachfrage im Markt sehen.


CRN: Helfen spezielle Hersteller- und Distributions-Programme für Education?
Blome-Schwitzki: Natürlich ist die Situation an jeder Schule unterschiedlich, dennoch macht es aus unserer sehr viel Sinn, übergreifend Programme zu implementieren. So können wir auch dazu beitragen, dass nicht jede Schule eine Insellösung entwickelt. Die grundlegende Infrastruktur sollte möglichst einheitlich sein. Außerdem müssen die Angebote ebenso durchdacht wie schnell verfügbar sein.

Bieler: Neben der Betreuung ausgewählter Partner unterstützen wir Schulträger bei ihrer Digitalisierungsstrategie. Dies geschieht über uns direkt und mit Partnern. Neben unseren klassischen Technologien wie Office 365 oder Microsoft Teams for Education bieten wir Beratung: von der Vision über die Konzeption und Trainingsberatung bis hin zu »Best Practices zur Digitalisierung von Bildungseinrichtungen« aus über 20 Jahren Erfahrung auf der ganzen Welt. Wir setzen hier auf ein eigenes Team mit Mitarbeitern, die technologische und pädagogische Expertise besitzt. Darüber hinaus arbeiten wir mit klassischen ITK-Partnern und ausgewählten Trainingspartnern zusammen, welche die Brücke zwischen Technologie und Pädagogik bauen können. Am erfolgreichsten sind die Projekte vor Ort, wenn Partner aus den unterschiedlichen Gruppen eng miteinander zusammenarbeiten und  jeweils ihre Expertisen einbringen.

 
CRN: Was fragen Schulträger hauptsächlich nach?
Blome-Schwitzki: Das können wir nicht repräsentativ beantworten, diese Frage müssen Sie an unsere Reseller richten. Aber allgemein gesprochen nehmen Fragen nach einer sinnvollen Infrastruktur sowie nach Präsentationstechniken zu. Aktuell stehen allerdings Devices sowie insbesondere Software-Tools im Vordergrund, die das Lernen zu Hause möglich macht. Die Initiative von Microsoft hierzu, Teams kostenfrei anzubieten, kommt sehr gut an. Außerdem gibt es gerade im privaten Bereich eine erhöhte Nachfrage nach Druckern und Supplies, da die Lehrer nun vielfach Aufgaben zum Bearbeiten nach Hause schicken, die dann gedruckt werden.

 

»Hier geht gerade ein Ruck durch die deutsche Bildungslandschaft und wir sehen eine Lernkurve auf allen Ebenen der Bildungsteilnehmer«

 


CRN: Was bremst Projekte gegebenenfalls aus?
Blome-Schwitzki: Wir müssen da Verständnis haben: jede Schule muss einen spezifischen Medienentwicklungsplan erstellen, der eine Bestandserhebung wie auch ein pädagogisches Konzept enthalten muss. Das ist eine komplexe Ausarbeitung, die alleine deswegen Zeit braucht, weil viele Parteien an einen Tisch müssen. Dazu kommt, dass die Systemhäuer medienpädagogische wie auch technische Ressourcen haben müssen. Auch deshalb haben wir unser Programm #schuledigital ei Also aufgelegt, um die Reseller in diesen Anforderungen zu unterstützen.
 
CRN: Was kann die Bremse lösen, beziehungsweise dafür sorgen, dass Schulen auch nach der Pandemie-Krise die akturelle Geschwindigkeit bei ihrer Digitalisierung beibehalten?

Blome-Schwitzki: Wir halten es für wichtig, dass die Organisationen sich Zeit nehmen, die Ausgangssituation und die Anforderungen zu analysieren, um die passende Lösung zu installieren. Eine schnelle Reaktion ist notwendig, die gleichzeitig praktikabel ist und Lehren und Lernen langfristig verbessert.

Bieler: Durch das Coronavirus mussten viele Schulen und Schulträger schnell handeln und auf Remote Learning umstellen. Hier konnten wir schnell mit unserem kostenfreien Paket Office 365 A1 und Microsoft Teams for Education als Kollaborationsplattform unterstützen. Wichtig war es hierbei Handreichungen zur Verfügung zu stellen, aber auch Online-Trainings und technischen Support anzubieten. (Infos hier). Es war schön zu sehen wie viele Partner in dieser Situation aktiv Ihre Hilfestellung gegenüber Schulen und Schulträgern anbieten, dies unkompliziert und mit einer klaren Ausrichtung, den Vertrieb in den Hintergrund zu stellen und die Hilfe in den Vordergrund. Hierbei entstanden auch Initiativen wie www.teamsmachtschule.de (CRN berichtete).

Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig es in Zukunft sein wird, dass die Städte, Kommunen und Länder mit Partnern zusammenarbeiten, die es verstehen, moderne Technologien wie Cloudumgebungen umzusetzen. Hier geht gerade ein Ruck durch die deutsche Bildungslandschaft und wir sehen eine Lernkurve auf allen Ebenen der Bildungsteilnehmer.  

 

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