Viel Leistung mit vielen Einschränkungen

M1: Apple krönt sich selbst zum CPU-König

12. November 2020, 16:57 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Porsche gegen Smart

Apple M1 Aufbau
Als hochintegrierte Plattform kann Apple den M1 sehr gut abstimmen. Dafür geht jedoch die Flexibilität und Kompatibilität modularer Bauformen verloren.
© Apple

Allerdings wäre das ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Denn Chromebooks und Einsteigernotebooks sind eine völlig andere Geräteklasse, als sie Apple mit dem Macbook Pro anpeilt. Das zeigt sich alleine schon beim Preis. Während Apple für sein Macbook Pro mit dem M1 rund 1.500 Euro verlangt, gibt es die vermeintlichen Konkurrenten schon für weniger als ein Fünftel dieses Preises. Ähnlich sinnfrei könnte man also auch einen Sportwagen damit bewerben, dass er 98 Prozent der anderen verkauften zweisitzigen Fahrzeuge auf der hauseigenen Rennstrecke schlägt, statt ihn mit einem ähnlich teuren Modell zu vergleichen. Dabei wäre das durchaus auch drin. Erste Benchmarks in Geekbench zeigen beispielsweise, dass sich das neue Macbook Pro mit dem M1 durchaus sogar mit dem 16 Zoll großen Bruder messen kann, der aktuell noch von einer Intel Core-i9-CPU angetrieben wird. Im Single-Core-Teil liegt der M1 klar vorne und auch bei der Verwendung aller Kerne zieht er vorbei.

Auch wenn synthetische Benchmarks nur die halbe Wahrheit sind, zeigt das, dass der M1 alles andere als ein schwacher oder gar schlechter Prozessor ist. Ganz im Gegenteil ist er hoch effizient und innovativ und hat durchaus seine Vorteile, die er in bestimmten Szenarien sowie bei auf ARM optimierten Anwendungen sicherlich auch ausspielen kann. Allerdings gehen mit der ARM-Plattform und dem asymetrischen Multiprocessing, also der Bereitstellung verschiedener Kerne für hohe und geringe Lasten, eben auch einige Nachteile einher. Dazu zählt beispielsweise, dass er aktuell noch nicht mit dedizierten Grafiklösungen klarkommt. Das dürfte auch der Grund sein, warum es das große Macbook Pro noch nicht mit der neuen Plattform gibt. Und auch mit externen Grafikkarten arbeitet er nicht zusammen, was für einige Nutzer eine erhebliche Einschränkung bedeuten wird. Hinzu kommt, dass der M1 nur maximal 16 GByte RAM akzeptiert.

Eine weitere gravierende Einschränkung dürfte für viele Nutzer das Ende der Windows-Kompatibilität bedeuten. Zwar gibt es eine ARM-Version von Windows 10, die ist jedoch nicht frei verfügbar und kommt somit nicht infrage. Manch einem Nutzer der neuen Macbooks könnte zudem genau das blühen, wofür er seine Windows-Freunde bislang gerne ausgelacht hat: Probleme mit Treibern und anderer Software.

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