Viel Leistung mit vielen Einschränkungen

M1: Apple krönt sich selbst zum CPU-König

12. November 2020, 16:57 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Eine CPU-Revolution? Die Zukunft wird es zeigen

Apple Mac Mini 2020 mit M1
Kann man mit dem M1 wirklich ernsthaft zocken? Das steht zu bezweifeln.
© Apple

Zweifelsfrei ist der M1 ein starker Mobilprozessor, der mit seiner hochintegrierten ARM-Architektur samt den ihm zur Seite stehenden Spezial-Chips für Aufgaben wie Foto- und Videobearbeitung sehr gute Leistungswerte erreichen kann. Aber eben doch in einem anderen, deutlich enger gesteckten, Rahmen als die Top-Performer. Deren modulares Konzept kann zwar nie so weitgehend optimiert werden, wie es Apple nun zeigt, ist dafür aber eine Art Schweizer Taschenmesser mit größerer Kompatibilität und Flexibilität für alle möglichen Einsatzszenarien. Niemand sollte ernsthaft erwarten, wie es Apple mit seinem Marketing suggeriert, dass sich ein solcher passiv gekühlter 4+4-Kerner wie der M1 ernsthaft mit einem hochgezüchteten 8-Kerner der aktuellen Spitzenklasse eines Core-i9 sowie AMD Ryzen 7 oder Threadripper messen kann.

Während der M1 also für viele Standard-Operationen eine wirklich starke Leistung bei gleichzeitig wohl unübertroffener Energieeffizienz verspricht, dürfte er gerade im Segment der Power-User – ganz zu schweigen vom Gaming – auf einige ernsthafte Probleme stoßen. Hier hat die x86-Konkurrenz noch klar die Nase vorn. Allerdings dürfte es sehr interessant werden, wie Apple seine CPUs weiterentwickelt und ob sich das irgendwann auch auf die dominierende Windows- und x86-Welt auswirkt.

Mag die Umstellung für die Nutzer also zumindest derzeit noch ein zweischneidiges Schwert sein, gibt es eine Partei, die davon ohne Einschränkungen profitiert: Apple selbst. Das Unternehmen wird damit weniger Abhängig von Intel, dessen schleppende Entwicklung, etwa bei der Verkleinerung des Fertigungsprozesses, man immer wieder kritisiert hatte. Mit den eigenen Prozessoren kann Apple Innovationen schneller und noch dazu maßgeschneidert auf die eigenen Bedürfnisse umsetzen. Zudem spart das auch Geld und verbessert damit weiter die Marge. Analysten wie Ming-Chi Kuo gehen davon aus, dass die eigenen CPUs Apple mehr als 50 Prozent billiger kommen, als die bisher von Intel zugekauften. Gleichzeitig werden die Nutzer mit dem Schritt noch stärker in den goldenen Käfig des Apple-Ökosystems eingebunden.

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