Zusammen mit Extra beschäftigt das fusionierte Unternehmen jetzt 450 Mitarbeiter, davon rund 200 bei Extra. Und obwohl beide Mittelständler im ländlichen Raum angesiedelt sind, haben sie vergleichsweise wenig Probleme, die so dringend gesuchten Fachkräfte zu finden. Auch weil sie noch selbst ausbilden, wie Meier berichtet: „Wir bekommen sehr viele Bewerbungen und haben sehr wenig Fluktuation“. Thomas-Krenn habe eine Ausbildungsquote von 20 Prozent. Auch PC-Fertiger Extra Computer bilde seine Nachwuchskräfte selbst aus.
Beide Unternehmen seien gut durch die Corona-Jahre gekommen und auch durch die Lieferengpässe nicht stark beeinträchtigt, so Meier. Der Pluspunkt von Extra sei das breite Portfolio. Thomas-Krenn habe eine riesige Basis von rund 30.000 meist mittelständischen Kunden quer über alle Branchen und daher kein Klumpenrisiko. 150 bis 200 neue Kunden kämen pro Monat dazu. „Wir sind nicht so abhängig. Fällt einer weg, kommt ein neuer dazu“, meint Meier. Auch Extra beliefere mehrere Tausend Reseller und Systemhäuser.
Thomas-Krenn wie Extra blieben getrennte Firmen mit getrennten Vertriebskanälen, betont Meier. Denn Thomas-Krenn verkaufe an gewerbliche Endkunden, Extra in den Channel. Das soll auch so bleiben, um Channel-Konflikte zu vermeiden.
Laut Meier gebe er kaum Überschneidungen bei den Kunden, dafür aber jede Menge Synergieeffekte und auch immer mehr gemeinsame Projekte.
Vor allem Industrielösungen sieht er als gemeinsamen Wachstumsbereich, den beide Firmen ausbauen wollen. „Wir wollen Systemhäusern neue Möglichkeiten zeigen, etwa mit IoT-Lösungen, Smart Metering und ähnlichem, zu wachsen“. Industrielösungen müssten seiner Meinung nach künftig noch mehr Beachtung im Fachhandel und Systemhausbereich finden: „Es entstehen neue Anforderungen an den Fachhandel, der sich unbedingt auch auf neue Felder wie zum Beispiel IoT wagen muss.“
Meiers Vision ist es, über beide Firmen alles aus einer Hand anzubieten, vom Edge bis zur Cloud. Bei letzterem geben es allerdings noch Nachholbedarf. Thomas-Krenn wie Extra haben Cloud-Services zwar im Portfolio. Aber as-a-Service komme bei den Kunden noch nicht so richtig an, meint Meier: „unsere Kunden kaufen vor allem Hardware.“