Cloud-Governance durch Cloud-Tagging
Ein zentraler Vorteil der Cloud-Nutzung ist die schnelle Skalierbarkeit. Damit einhergehend besteht die Notwendigkeit, den Überblick darüber zu behalten, was in einer Cloud-Landschaft vor sich geht, während diese ständig wächst und sich verändert. An dieser Stelle kommen Tags ins Spiel: Tagging ist der Grundstein für eine effektive Cloud-Governance. Die Maxime lautet: früh taggen, oft taggen - auf Basis einer soliden Strategie. Ziel einer effektiven Tagging-Strategie ist es, ein einheitliches Metadatenmodell für Cloud-Projekte zu schaffen: Product Owner, Kostenstelle, Umgebungstyp (Dev, Staging, Prod) und Datenklassifizierung sind bewährte Metadaten, die im Cloud-Umfeld festgehalten sind. Auf dieser Datenbasis lässt sich zum Beispiel die Kritikalität von Security Incidents abschätzen oder der richtige Ansprechpartner bei einer Budgetüberschreitung identifizieren.
Zwar können solche Daten zunächst auch separat gehalten sein – in Excel oder einem Ticketing-System - doch sobald die Projekte sich mehren und die Daten sich ändern, driftet der tatsächliche Stand von der Dokumentation ab und wird wertlos. Mit einer integrierten Tagging-Strategie lässt sich das umgehen und sicherstellen, dass die Daten der Projekte in der Cloud und ihrer Dokumentation übereinstimmen und sich langfristig synchron halten lassen.
Aufbau einer Cloud-Foundation
Neben einer Cloud-Strategie ist eine zentrale Frage, die Unternehmen sich stellen müssen: Welche Organisationsstruktur muss derCloud zugrunde liegen, damit die Transformation ein nachhaltiger Erfolg wird? Als besonders erfolgreich hat sich hier der Aufbau einer Cloud-Foundation erwiesen. Dieses bildet ein interdisziplinäres Team aus Enterprise-Architekten, Plattform-Experten, Security- und Governance-Verantwortlichen. Die Aufgabe der Cloud-Foundation besteht darin, eine Grundlage für die Cloud-Nutzung zu schaffen, auf der Applikations-Teams aufbauen können. Sie integrieren die Clouds in die organisatorischen Prozesse des Unternehmens, stellen Cloud-Umgebungen inklusive Landing Zones bereit, um ein grundlegendes Sicherheitslevel zu schaffen, definieren ein Tagging-Schema und bieten nützliche Building-Blocks in Form von Services an.
Im Idealfall ist das Angebot der Cloud-Foundation im Self-Service nutzbar, sodass Applikations-Teams ohne große Hürden und Wartezeiten in die Cloud kommen. Zudem lässt sich auf diese Weise eine steigende Nachfrage nach Cloud-Umgebungen und die damit einhergehende Komplexität stemmen. In diesem Zusammenhang bietet es sich an, eine Cloud-Governance-Plattform einzusetzen, die Best-Practices integriert und Prozesse automatisiert.
Fazit
Eine Cloud-Transformation ist ein komplexer und vielschichtiger Prozess. Es genügt nicht, einen Cloud-Provider auszuwählen und einfach loszulegen. Wer erfolgreich in der Cloud sein möchte, benötigt eine klare und maßgeschneiderte Strategie. Wer Innovation durch digitale Geschäftsmodelle anstrebt, muss sicherstellen, die Freiheiten und Vorteile der Cloud in die bestehende Organisation zu integrieren und zugänglich zu machen. Es hat sich bewährt, diese Transformation durch ein zentrales Cloud-Foundation-Team zu treiben, das die Governance und Orchestrierung der eingesetzten Cloud-Plattformen verantwortet und sicherstellt, dass Prozesse Cloud-nativ gestaltet sind und durch standardisierte Building-Blocks der Migration in die Cloud nichts im Wege steht.
Christina Kraus ist Mitgründerin von Meshcloud, www.meshcloud.io/de.