(pt) Noch vor zwei Jahren waren sich Börsen, Industrie und die Medien einig: Wearables sind das nächste große Ding in der ITK-Branche und werden die Rückgänge bei Notebooks, Desktop- und Tablet-PCs auffangen. Vor allem die Vorstellung der Apple Watch hatte die hohen Erwartungen befeuert, einige Experten prognostizierten gar Verkaufszahlen in Höhe von 60 Millionen Stück allein im ersten Jahr für den Konzern aus Cupertino. Stattdessen konnte Apple im ersten Jahr der Apple Watch nur zwölf Millionen Stück absetzen — Tendenz in einem immer stärker umkämpften Markt: weiter sinkend. Doch nicht nur für Apple entwickelt sich der einstige Hoffnungsmarkt immer mehr zu einem Fiasko.
Die Aktie des Fitness Tacker-Herstellers Fitbit lag noch im Januar bei knapp 32 Dollar und rangiert inzwischen deutlich unter der Marke von acht Dollar. Der einstige Smartwatch-Pionier Pebble steht vor dem Ende und soll durch Fitbit übernommen werden. Zwei bereits erfolgreich finanzierte Modelle des Herstellers werden voraussichtlich nicht erscheinen, viele Pebble-Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Motorola hat bekanntgegeben, sich aufgrund der schwachen Marktentwicklung vollständig aus diesem Segment zurückziehen zu wollen. Und auch Google hat sein einst mit großen Ambitionen gestartetes Projekt Google Glass still und heimlich be-graben.
Einzig reine Fitness Tracker erzielen im Wearables-Markt noch konstante Wachstumsraten, sodass Spezialhersteller wie Garmin zu den Gewinnern in diesem Jahr bei Abverkäufen und Marktanteilen zählen. Bei komplexen Smartwatches, die auch einige Funktionen von Smartphones übernehmen sollen, dürften vor allem zu geringe Akkulaufzeiten von meist nur einem Tag und die hohen Einstiegspreise auch im nächsten Jahr dafür sorgen, dass der einstige Hoffnungsträger der Branche zunehmend in der Versenkung verschwindet.