Zum zehnten Mal seit 2004 wurde die Studie "ERP in der Praxis" durch die Analysten der Trovarit durchgeführt. Die Studie weist Zufriedenheitsbewertungen zu über 40 ERP-Lösungen aus. Wie schon in den Vorjahren ist das Schlusslicht unter den Aspekten die mobile Einsetzbarkeit der ERP-Software.
Ingesamt zeigt die Bewertung der ERP-Lösungen im Vergleich zu 2018 Verbesserungen der Anwenderzufriedenheit. Bei der Studie mitgemacht hatten rund 17.500 Teilnehmer aus 2.089 Anwenderunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum. Besser bewertet wurden demnach die Dienstleistungen des Software-Partners sowohl während des laufenden Betriebs als auch während der Implementierung. Auch “Schnelligkeit und Kompetenz des Support”, “Schulungs- und Informationsangebot” sowie “Beratung zur Optimierung des ERP-Einsatzes” haben bessere Noten bekommen als im Vorjahr.
Und die ERP-Lösungen selbst? Hier liegt der Notendurchschnitt bei einer 1,8 – im Vergleich zu 2018 mit 1,84 eine leichte Verbesserung. Allerdings gaben die Aspekte “mobile Nutzung der ERP-Software” und “Dokumentation von Software und Anpassungen” in den Vorjahren immer wieder Anlass zur Unzufriedenheit. Diese Kritikpunkte bestehen auch 2020 noch, die ERP-Anbieter scheinen aber diese Themen verstärkt angegangen zu sein. Die Studienmacher attestieren ein “starkes Befriedigend”. Hilfreich waren hier offensichtlich Maßnahmen der Anbieter wie die vermehrte Umstellung auf Web-Technologien mit Responsive Design. Die mobile Einsatzmöglichkeit wird von den Befragten immerhin an vierter Stelle der zehn wichtigsten ERP-Trends genannt – nach Daten- und Informationssicherheit, rechtlichen Vorgaben sowie der Usability.
Branchenlösungen und/oder Lösungen kleinerer Anbieter schneiden beim Thema Anwenderzufriedenheit insgesamt am besten ab. Anwendungen großer Anbieter finden sich eher im Mittelfeld. Als Grund wird hier gesehen: das hohe Anforderungsniveau in Verbindung mit deutlich größerem Aufwand bei Einführung, Wartund und (End-) Anwenderbetreuung.
Über die Studie:
Befragt wurden rund 17.500 Teilnehmer aus 2.089 Anwenderunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum. Die Studie wird seit 2004 im Zweijahres-Rhythmus in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Das Trovarit Research-Team wird dabei von einer internationalen Expertengruppe unterstützt. In dieser sind unter anderem das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen, das Center for Enterprise Resource Planning (CERP), die 2BCS AG (Schweiz) und Der ERP-Tuner (Österreich) vertreten.