Mit der Wholesale-Application-Community hat sich nun eine Allianz gebildet, die diese Alternative bieten könnte. Ein Indiz liefert der Blick in die Mitgliederliste. Hier finden sich führende Telekommunikationsanbieter wie AT&T, China Mobile, NTT Docomo, Vodafone, France Telekom, Telecom Italia, Telefonica und die Deutsche Telekom. Hinzu kommen Endgerätehersteller und Systemlieferanten wie Alcatel-Lucent, Ericsson, Huawei, Qualcomm oder Samsung. Bei der Gründung waren es 24 große Unternehmen, bis Anfang 2011 ist die Zahl auf 59 Unternehmen gestiegen. Diese Mitglieder stecken personelle und finanzielle Ressourcen in die Initiative – bis hin zur aktiven Beteiligung der eigenen CEOs und CTOs.
Die WAC zielt nach eigenen Angaben darauf ab, Apps übergreifend anbieten zu können – also deutlich unabhängiger von Gerätehardware, den Betriebssystemen und den Downloadplattformen. Damit etabliert die WAC ein „Open Garden“-Modell. Statt sich über technische oder vertragliche Barrieren abzuschotten, vereinbaren die Mitglieder technische Standards sowie Normen und machen Apps so über Systemgrenzen hinweg nutzbar. Dies ist das Gegenmodell zur Apple-Strategie, die Apps technisch an die Apple-Hardware und kommerziell an I-Tunes binden.
Die WAC markiert insbesondere für die europäischen und amerikanischen TK-Unternehmen neue, ungewohnte Wege – angelehnt an den japanischen Mobilfunkmarkt, der seine frühe Entwicklung und den Erfolg des I-Mode in den 90er-Jahren einer intensiven Kooperation der lokalen Anbieter verdankte. Die Umsätze mit den Apps – künftig eine Haupteinnahmequelle im Mobilfunkmarkt – werden beim „Open Garden“-Modell über die Prozesskette und die Distributionswege aufgeteilt und alle partizipieren: Entwickler, Portale, Provider und Gerätehersteller.
Die Spezifikation WAC 1.0, die auf der WAC-Website zum Download bereit steht, bietet dabei Programmierern die technische Basis für die Entwicklung von Apps.