Den Anstieg der Datenmenge nennt man im IT-Jargon Big-Data, und Big-Data ist überall: auf Unternehmensservern, in Anwendungen und natürlich auf mobilen Geräten. Es wird geschätzt, dass bis 2017 50 Prozent des gesamten IP-Verkehrs über „Nicht-PCs“ generiert werden und dass der Verkehr über drahtlose und mobile Geräte den Verkehr über kabelgebundene Geräte bis 2016 überholt haben wird. Angesichts der Menge an digitalen Beweisen, die sich nicht selten im Giga- bis Terabyte-Bereich bewegen, spielen Datenanalyse und Datenvisualisierung eine noch maßgeblichere Rolle beim Verstehen von Beweisen. Forschungen ergaben jedoch, dass nur 5 bis 10 Prozent des gesamten Nutzerdatenbereichs mithilfe der klassischen Hilfsmittel der mobilen Forensik untersucht werden. Das bedeutet, dass ganze 95 Prozent der Anwendungsdaten nicht erhoben und folglich nicht analysiert werden.
Ermittler müssen in der Lage sein, relevante Daten von irrelevanten zu trennen und anschließend die Unterschiede problemlos verstehen und sich selbst, Kollegen, Staats-/Rechtsanwälten sowie Geschworenen erläutern zu können. Die meisten der derzeit auf dem Markt verfügbaren Hilfsmittel der mobilen Forensik sind jedoch noch immer ungeeignet dafür, all die verschiedenen Daten, die sich auf einem mobilen Gerät befinden können, angemessen zu analysieren und darzustellen.
Aus einer aktuellen Veröffentlichung des russischen IT-Sicherheitsunternehmens Kaspersky Lab geht hervor, dass 2013 fast 100.000 neue Schadprogramme für mobile Geräte entdeckt wurden, mehr als doppelt so viele wie 2012, als sich die Zahl noch bei 40.059 lag. Seit dem 1. Januar 2014 hat Kaspersky Lab 143.211 mobile Schadprogramme gesammelt. Der Bericht besagt außerdem, dass ein Großteil der 2013 entdeckten mobilen Schadprogramme verwendet wurde, um Zugriff auf die Finanzen der Verbraucher zu erhalten. Die Zahl der Modifikationen mobiler Schadprogramme zum Zwecke des Phishings und des Diebstahls von EC-/Kreditkartendaten sowie Geld von Bankkonten stieg um fast 20 Prozent an.