funkschau: Deutsche mittelständische Unternehmen lassen sich von den Hypes der IT-Welt – zum Beispiel Cloud-Computing, Big-Data oder Bring- Your-Own-Device – kaum beeindrucken und warten eher ab. Wie will Wandera in diesem Markt Fuß fassen? Oder ist MDO nur etwas für Großunternehmen?
Pim van der Poel: In Deutschland geht es nicht um BYOD, sondern um die Firmenhandys. Jedes erhöht für die Unternehmen die Flexibilität der Arbeitnehmer. Das gilt nicht nur für Großunternehmen. Deutschland ist geprägt von einem breiten Mittelstand, der immer stärker exportorientiert ist. Das bringt mehr Auslandsaufenthalte mit sich. Man erkennt es an den Flugpassagierzahlen, die inzwischen aber wieder rasant ansteigen. Wegen der Stärke des Mittelstands beginnen die Wandera-Lizenzen bei zehn mobilen Geräten.
funkschau: Der Datenschutz hat wieder an Aktualität gewonnen. Vielen Arbeitnehmern scheint nicht klar zu sein, welche Daten Arbeitgeber einsehen können. Was müssen andererseits Unternehmen in Hinblick auf Datenschutz beachten, wenn es um die Einführung einer MDO-Lösung geht?
Pim van der Poel: Die Unternehmen brauchen Transparenz, was mit den Smartphones gemacht wird. Sie sind zu einer Kontrolle der Nutzung verpflichtet wie bei den Desktop-PCs. Letztlich bedeutet das Mobile-Policies: Was dürfen diese Mitarbeiter mit den Firmenhandys machen, was nicht? Das müssen Unternehmen mit ihren Betriebsräten im Detail vereinbaren. Wandera baut vor. Unsere Lösung präsentiert nicht das Nutzungsverhalten von Einzelpersonen, sondern gestattet nur eine Gruppenzuordnung, beispielsweise Sales Südliches Europa. Wir anonymisieren die Einzeldaten; da kann sich nicht einfach ein Administrator zu den Details durchklicken. Nur im Einzelfall und auf begründeten Antrag geben wir detaillierte Informationen heraus. Wir weisen interessierte Unternehmen auf die nationalen Datenschutzrechte und die Notwendigkeit von Betriebsvereinbarungen hin.
funkschau: Auf welche Trends im Mobile-Data-Bereich sollten sich Unternehmen in den kommenden Jahren einstellen?
Pim van der Poel: Mobile Internet-Nutzung wird die am PC überholen. Die reine Menge des Datentransfers wird viel stärker zunehmen, als wir es mit der Verbreitung von Notebooks erlebt haben. Die Hälfte der Handykosten verursachen derzeit Datenströme, in drei Jahren sollen es nach den Prognosen der Marktforscher trotz sinkender Roaming-Gebühren 70 Prozent sein. Wandera bietet den Unternehmen an, die absehbare Kostenexplosion zu verhindern, ohne auf die Flexibilität durch mobile Devices und ohne auf ihre Policies, ihre Sicherheit verzichten zu müssen.